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Erfolgreiche Erprobung der neu entwickelten Workshops zum Thema Industrie 4.0 für das Schülerlabor coolMINT.paderborn und für ganz OWL

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„Ihr seid nun Teil einer Werft, welche bereits viel Erfahrung im Schiffsbau hat. Da Corona bedingt in letzter Zeit weniger Menschen auf eine Kreuzfahrt gefahren sind, gab es in den vergangenen Monaten nur sehr wenige Aufträge. Eine bekannte Rederei hat nun jedoch eine Ausschreibung für ein neues Kreuzfahrtschiff herausgegeben. Ihr wollt diesen Auftrag unbedingt annehmen. Das Kreuzfahrtschiff dieser großen Bestellung könnt ihr aber nur mit vereinten Kräften bauen. Die digitale Plattform unterstützt euch beim Austausch von Informationen, bei Bestellungen und beim Handeltreiben. Gelingt es euch gemeinsam ein schwimmfähiges Schiff zu bauen?“

Mit diesen Worten leitete Anika Röwekamp, Lehramtsstudentin der Fachrichtung Maschinebau, einen der fünf neu entwickelten Workshops ein. Seit April entwickelten 13 Masterstudierende der beruflichen Fachrichtungen Elektrotechnik und Maschinenbautechnik im Rahmen eines studentischen Seminars an der Universität Paderborn dreistündige Workshops zum Oberthema Industrie 4.0. Ihre Aufgabe: Themen wie „Digitaler Zwilling“, „Digitale Plattformen“, „Big Data“, „Maschinelles Lernen“ und „IT-Security“ für Schüler*innen im Alter von 11 bis 16 Jahren erfahrbar zu machen. Am Donnerstag, den 15.07., erprobten die Studierenden ihre Workshopideen im Rahmen eines „Ferienspecials“. Zwei Workshops fanden im Schülerlabor coolMINT.padeborn im HNF statt, drei Workshops wurden per Zoom digital erprobt. Das Ferienspecial stieß OWL-weit auf großes Interesse: 30 Schüler*innen meldeten sich an und waren von dem neuen Angebot begeistert. Sie handelten über digitale Plattformen, gingen mit App-gesteuerten fahrbaren Roboterbällen auf Kollisionskurs, lösten das Phishing Quiz, erprobten den computergestützten Nachhilfelehrer und diskutierten auf Basis von Big Data über die Frage „Wie werde ich zum erfolgreichsten Influencer in meiner Klasse?“. Auch auf Seiten der Studierenden zeigten sich nur zufriedene Gesichter. Niklas Kleinewietfeld: „Es war so motivierend im digitalen Semester an einer praktischen Aufgabenstellung zu arbeiten, die erlernten Theorien anzuwenden und heute sogar real zu erproben“.

Die Workshopentwicklung war Bestandteil eines Technikdidaktikseminars innerhalb des Masterstudiums Lehramt am Berufskolleg der beruflichen Fachrichtungen Elektrotechnik und Maschinenbautechnik. Die Studierenden waren aufgefordert ihre im Bachelorstudium erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten praktisch umzusetzen und literaturbasiert zu reflektieren. Den fachlichen Input bekamen sie durch den Besuch der virtuellen Innovationsschau Industrial Pioneers OWL und Experteninterviews. In Zukunft werden die neuen Module einerseits für Schüler*innengruppen im Schülerlabor coolMINT.paderborn buchbar sein. Darüber hinaus werden sie im Rahmen des BMBF-geförderten Projekts MINT 4.OWL in den sogenannten MINTmachPOOL aufgenommen und als mobile Angebote OWL-weit angeboten werden. Prof. Dr.-Ing. Katrin Temmen, die Leiterin des Fachgebiets Technikdidaktik, die dieses Seminarkonzept für die Masterstudierenden entwickelt hat, freut sich: „Es begeistert mich, wenn Forschung und Lehre ebenso wie Theorie und Praxis so miteinander verflochten sind, dass von den Ergebnissen die ganze Region profitiert “.   

(Foto: Katrin Temmen) Begeisterte Gesichter bei den Kindern, Jugendlichen, Studierenden und bei Prof. Dr.-Ing. Katrin Temmen (3.v.r.) nach der Erprobung der beiden nicht-digitalen Workshops und der erfolgreichen Schiffstaufe
(Foto: Katrin Temmen) Die „digitalen Zwillinge“ gehen in Form von App-gesteuerten fahrbaren Roboterbällen auf Kollisionskurs
(Foto: Katrin Temmen) Praktische Vorbereitungen und Nutzung der digitalen Plattform in der „Werft“