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Antrittsvorlesung von Juniorprofessor Dr. Gleb Polevoy

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Am Montag, den 19. Dezember 2022 begrüßte der Dekan Prof. Dr. Peter Schreier das Publikum zu der letzten Antrittsvorlesung der Fakultät Elektrotechnik, Informatik und Mathematik in diesem Jahr. Juniorprofessor Dr. Gleb Polevoy stellte sich im Hörsaal O1 mit seinem Vortrag „Faire, individuell rationale und kostengünstige Anpassung“ dem Plenum vor. Bereits 2020 wurde Dr. Polevoy auf die Juniorprofessur „Algorithmische Spieltheorie“ an die Universität Paderborn berufen. Ursprünglich aus der Ukraine stammend, zog er nach Israel und schloss sein Bachelor- und Master-Studium am Technion (IIT) ab. Anschließend promovierte er ab 2012 an der Technischen Universität Delft in den Niederlanden, wo er im Dezember 2016 seine Dissertation verteidigte. Danach war Postdoc an der Universität Amsterdam und erhielt dort ein Stipendium, das es ihm ermöglichte, auch ein Jahr lang an der Universität Warschau in Polen zu arbeiten.

In seinem Vortrag erläuterte Juniorprofessor Polevoy, dass man in vielen praktischen Aufgabenstellungen, die durch spieltheoretische Ansätze modelliert und untersucht werden können, zu einem bestimmten Verhalten ermuntern möchte. Zum Beispiel möchten Kommunalverwaltungen, dass Eltern ihre Kinder in der nahegelegensten Schule anmelden.
Eine Planungsinstanz kann durch Anpassung von Gebühren und Subventionen erreichen, dass die Eltern bzw. Spieler sich in gewisser Weise verhalten, das heißt eine gewünschte Spielstrategie verfolgen. Herr Polevoy zeigte, dass durch geeignete Anpassungen von Gebühren und Subventionen die gewünschten Strategien strikt dominant werden. Inspiriert vor allem durch die Arbeit von Monderer und Tennenholz aus dem Jahr 2004, in der die versprochenen Subventionen in den gewählten Spielstrategien nicht realisiert werden, stellt er eine faire und individuell rationale Anpassung vor. Dabei sind die Gesamtkosten für den Planer Null, unabhängig von der gewählten Spielstrategie. Dadurch können die vorgeschlagenen Anpassungen einfach und häufig vorgenommen werden, auch wenn sich einige Spieler irrational verhalten. Die gewünschte Spielstrategie selbst muss nicht angepasst werden. Herr Polevoy kann auch beweisen, dass unter allen möglichen Anpassungen seine vorgeschlagene Anpassung die Summe aller Gebühren und Subventionen minimiert. Schließlich betrachtet er auch Szenarien, in denen der Planer keine vollständigen Informationen oder unendlich viele strategische Optionen besitzt.

In Zukunft wird Dr. Polevoy seine Forschung auf Mechanismus-Design und die realistischere Modellierung menschlichen Verhaltens ausweiten. "Ich mag es, Menschen durch Mathematik zu verstehen. Eine entscheidende Stärke der Spieltheorie ist die Möglichkeit, basierend auf einigen experimentellen Daten das Verhalten von Menschen vorherzusagen und vielleicht sogar Verbesserungen vorzuschlagen.“

(Nadija Carter, Universität Paderborn) v.l.n.r. :Dekan Prof.- Dr. Peter Schreier, Prodekan Prof. Dr. Christian Scheideler, Juniorprofessor Dr. Gleb Polevoy, Geschäftsführer Dr. Markus Holt.

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