Mathematiker der Universität Paderborn ausgezeichnet: Jun.-Prof. Dr. Thomas Berger erhält Richard-von-Mises-Preis

Die Gesellschaft für Angewandte Mathematik und Mechanik (GAMM) hat Jun.-Prof. Dr. Thomas Berger von der Universität Paderborn den Richard-von-Mises-Preis verliehen. Der Wissenschaftler erhält die Auszeichnung für seine herausragende Arbeit zur adaptiven Regelung von nichtlinearen und unendlichdimensionalen Systemen und ihrer Anwendung u.a. in der Mehrkörperdynamik. Die Verleihung fand im Rahmen der digitalen 91. GAMM-Jahrestagung statt. Die Laudatio hielt Prof. Dr. Achim Ilchmann vom Institut für Mathematik der Technischen Universität Ilmenau. Mit dem Preis würdigt die GAMM jährlich hervorragende wissenschaftliche Leistungen von jüngeren Wissenschaftler*innen, deren Forschungsarbeiten wesentliche Fortschritte auf dem Gebiet der Angewandten Mathematik und Mechanik darstellen.

Berger ist seit 2019 Leiter der AG Systemtheorie am Institut für Mathematik der Universität Paderborn. In seiner Forschung befasst er sich mit der Steuerung und Regelung dynamischer Systeme. Ein besonderer Fokus liegt auf der adaptiven Regelung unter vorgegebenen Performanzkriterien. Dabei betrachtet der Mathematiker speziell nichtlineare Probleme, modelliert durch differentiell-algebraische oder partielle Differentialgleichungen, die in Anwendungen wie Mehrkörpersystemen, elektrischen Schaltkreisen, dem autonomen Fahren oder der mathematischen Biologie auftreten.

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Herausragende Forschung und exzellente Lehre

Präsidium der Universität Paderborn zeichnet 21 Wissenschaftler*innen mit Preisen und Stipendien aus

Die Universität Paderborn vergibt regelmäßig Preise und Stipendien, um die Spitzenforschung ihrer Wissenschaftler*innen zu fördern, innovative Projekte ihrer Lehrenden voranzutreiben und den wissenschaftlichen Nachwuchs zu unterstützen. In einem kleinen feierlichen Rahmen hat das Präsidium jetzt 21 Wissenschaftler*innen für exzellente Forschungsleistungen, herausragende Promotionsvorhaben und zukunftsweisende Lehrkonzepte ausgezeichnet. „Außergewöhnliche Leistungen und herausragendes Engagement verdienen Anerkennung“, waren sich Prof. Dr. Johannes Blömer, Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, und Prof. Dr.-Ing. Volker Schöppner, Vizepräsident für Studium, Lehre und Qualitätsmanagement, bei der Urkundenverleihung einig. Der Großteil der Ausgezeichneten nahm persönlich an dem Festakt im Auditorium maximum teil, während einige von ihnen die Glückwünsche digital zugeschaltet entgegennahmen.

Graduiertenstipendien für herausragende Promotionsvorhaben

Die Hochschulleitung hat mehrere Stipendien vergeben, um besonders qualifizierte Nachwuchswissenschaftler*innen zu unterstützen, die im Studium überdurchschnittliche Leistungen erbracht haben und deren Promotionsvorhaben einen wichtigen Beitrag zur Forschung erwarten lassen. Unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Johannes Blömer empfahl die Forschungskommission die Förderung von sieben Bewerbern. Alle Stipendiaten erhalten damit eine monatliche Grundförderung in Höhe von je 2.000 Euro.

Über ein Grundstipendium mit einer Förderungsdauer von drei Jahren freuten sich: Die beiden Kulturwissenschaftler Alexander Reuter, der sich mit der Hamburger Open-Mic-Szene als Ort der kreativen Vernetzung und des niedrigschwelligen Bühnenzugangs für Künstler beschäftigt, und Paula Schlüter, die zum Thema „Komponisten analysieren: Studien zur musikalischen Analyse im Kontext der europäischen Nachkriegsavantgarde“ forscht. Ebenfalls ausgezeichnet wurden Rundong Zhou, Fakultät für Naturwissenschaften, die „Immobilisierte frustrierte Lewis Paare und ihre Anwendung in Hydrierungen und organischen Wasserstoffspeichern“ untersucht sowie Lukas Wiechers, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, für seine Arbeit „Analyzing Asset Price Misvaluations and Bubbles – Theory and Empirical Detection“. Außerdem vergab das Präsidium ein dreijähriges Promotionsstipendium im Bereich der Genderforschung an Farah Bouamar, Fakultät für Kulturwissenschaften, die zum Verhältnis von Gender und Religion in maghrebinisch-frankophonen, südasiatisch-anglophonen sowie in deutschsprachigen Romanen und Filmen forscht. Ein Abschlussstipendium, das eine Förderungsdauer von einem Jahr vorsieht, erhielten Julia Mühl-Sawatzki für ihre Arbeit „Individuum und Gemeinschaft - Eine sozialontologische und phänomenologische Untersuchung der Bedeutung des Individuums für die soziale Gemeinschaft nach Gerda Walther“ und Nina Jaeschke, die zum Thema Deutscher Punk-Rock und Geschlecht promoviert. Beide sind aus der Fakultät für Kulturwissenschaften.

Auszeichnungen von Nachwuchswissenschaftler*innen

Außerdem ehrte das Präsidium erstmals zwei Wissenschaftler*innen, die eine vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Nachwuchsgruppe leiten. Durch die Auszeichnung möchte die Hochschulleitung die Leistung ihrer forschungsstarken Nachwuchswissenschaftler in besonderem Maße würdigen.

Geehrt wurde zum einen Dr.-Ing. Julia Timmermann, die die Nachwuchsgruppe „Datengetriebene Methoden in der Regelungstechnik“ (DART) am Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn leitet und gemeinsam mit ihrem Team untersucht, wie sich künstliche Intelligenz (KI) gewinnbringend im Bereich der Regelungstechnik einsetzen lässt. Zum anderen erhielt Dr. Christoph Vogelsang die Auszeichnung für seine Nachwuchsgruppe „PERFORM-LA: Performanzorientierte Professionalisierung in der Lehramtsausbildung“. Mit seinen Kollegen erforscht er, wie sich Lehr- und Prüfungsverfahren der Lehramtsausbildung handlungsnäher gestalten lassen.

Preise für Innovation und Qualität in der Lehre

Für ihre neuartigen Ansätze zur Verbesserung der universitären Lehre zeichnete das Präsidium darüber hinaus mehrere Wissenschaftler*innen mit dem „Förderpreis für Innovation und Qualität in der Lehre“ aus. Mit dem Preis will die Hochschulleitung dazu ermutigen, innovative Konzepte zu erproben und umzusetzen. Die Auszeichnung und damit einhergehend ein Fördervolumen in Höhe von je ca. 40.000 Euro erhielt zum einen Dr. Benjamin Inal vom Institut für Romanistik für sein Projekt „Sprechen hoch³: fremdsprachlich sprechen – kompetent reflektieren – empirisch forschen. Ein hochschuldidaktisches Konzept zur Entwicklung videogestützter Reflexionskompetenz über Mündlichkeit im Spanischunterricht“. Ebenso geehrt wurden Prof. Dr. Claudia Tenberge vom Department Physik für ihr Projekt, das digitale Bildung mit Lernrobotern in der universitären Lehrerbildung in den Fokus rückt, sowie Prof. Dr. Stefan Müller und Christopher Pietsch, beide vom Department Recht der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, für ihr gemeinsames Projekt zur Visualisierung juristischer Inhalte und Strukturen in Form einer digitalen dreidimensionalen Landkarte.

Förderungen für Digitalisierung der Hochschullehre

Um digitales Lehren, Lernen und Prüfen an Hochschulen voranzutreiben und Studiengänge an eine zunehmend durch Digitalisierung geprägte Lebens- und Arbeitswelt anzupassen, hat die Hochschulleitung außerdem erstmals „Fellowships für Innovationen in der digitalen Hochschullehre“ (DigiFellows) und Projektförderungen in der Förderlinie „Curriculum 4.0“ vergeben. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW) des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stifterverband stellen dafür finanzielle Mittel zur Verfügung. Unter dem Vorsitz von Prof. Dr.-Ing. Volker Schöppner entschied sich die Kommission für Studium, Lehre und Qualitätsmanagement für drei Projekte aus den Bereichen Mathematik, Lehrerbildung sowie Ernährung, Konsum und Gesundheit.

Als DigiFellows 2021 zeichnete das Präsidium Prof. Dr. Lena Wessel und Dr. Birgit Griese, beide vom Institut für Mathematik, aus. Mit ihrem Projekt wollen die Wissenschaftlerinnen gehaltvolle, kritische Diskussionen in der fachdidaktischen Online-Lehre für das Mathematik-Lehramtsstudium verbessern. Dafür erhalten sie eine einjährige Förderung in Höhe von ca. 50.000 Euro. Eine Förderung im Programm „Curriculum 4.0“, das eine Neuausrichtung und Weiterentwicklung der Studiengänge forciert, erhalten gleich zwei Projekte: Für ihr Projekt „Bildung für die digitale Welt im Lehramt am Standort Paderborn gestalten“ (BigiLeg UPB) werden Prof. Dr. Rebekka Schmidt, Prof. Dr. Uta Häsel-Weide und Prof. Dr. Claudia Tenberge für die nächsten zwei Jahre mit ca. 80.000 Euro gefördert. Übergeordnetes Ziel des Projekts ist es, den Anforderungen an die Lehrkräftebildung, die sich durch die zunehmende Digitalisierung verändern, gerecht zu werden. Außerdem unterstützt das Präsidium das Projekt „Ernährung und Hauswirtschaft 4.0 – Lehrer:innenbildung digital und sprachbildend für die berufliche Schule“ (EHW 4.0) von Prof. Dr. Kirsten Schlegel-Matthies, Freya Dehn, Anja Meyer und Prof. Dr. Constanze Niederhaus ebenfalls mit ca. 80.000 Euro. Dabei entwickeln die Wissenschaftlerinnen transdisziplinär Online-Lektionen, die Studierende auf das digitale, fachliche und sprachbildende Unterrichten an beruflichen Schulen in der Migrationsgesellschaft vorbereiten sollen.

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Auszeichnungen für herausragende Leistungen in Forschung und Lehre

18 Akademiker der Universität Paderborn mit Preisen und Stipendien geehrt

Außergewöhnliche Forschungsthemen und Lehrveranstaltungen, überdurchschnittliche akademische Leistungen oder beispielhaftes soziales Engagement: Die herausragenden Leistungen ihrer Wissenschaftler*innen würdigt die Universität Paderborn jedes Jahr mit der Vergabe von diversen Preisen und Stipendien. 2020 konnten sich insgesamt 18 Akademiker*innen über eine Auszeichnung freuen.

„Uns ist es ein besonderes Anliegen, die Leistungen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler angemessen zu ehren“, erklärt Prof. Dr. Johannes Blömer, Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Universität Paderborn. Deshalb haben die Verantwortlichen im Auditorium maximum entsprechend der aktuell gültigen Hygienevorschriften einen kleinen Festakt organisiert. Die Preisträger waren größtenteils vor Ort anwesend, einige von ihnen wurden digital per Video zugeschaltet.

Außergewöhnliche und exzellente Forschung honoriert

Mit dem Forschungspreis der Universität, der außergewöhnliche Vorhaben und kühne wissenschaftliche Ideen unterstützt, wurde die Musikwissenschaftlerin Prof. Dr. Rebecca Grotjahn ausgezeichnet. Ihrem Projekt „Edition phonographischer Musik“, das die quellenkritische Auseinandersetzung mit Popmusik ermöglichen soll, kommt somit ein Preisgeld in Höhe von 150.000 Euro zu Gute.

Für ihre herausragenden Dissertationen wurden von der Kommission für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs (FK) unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Johannes Blömer insgesamt fünf Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Disziplinen geehrt. Über ein Preisgeld in Höhe von jeweils 2.000 Euro freuten sich: Informatikerin Dr. Lisa Nguyen Quang Do mit ihrer Arbeit zur Datenflussanalyse, Kulturwissenschaftlerin Dr. Catalina Hamacher, die die Zusammenarbeit zwischen Kindertageseinrichtungen und Frühförderstellen erforscht hat, Maschinenbauer Dr. Anatolii Andreiev mit der Arbeit „Kurzzeitaustenitisierung höchstfester Stähle – eine zeiteffiziente Methode zur Fertigung sicherheitsrelevanter Bauteile mit verbesserten Eigenschaften“, Chemikerin Dr. Charlotte Kielar mit ihrer Forschung im Gebiet der DNA-Nanotechnologie und Wirtschaftswissenschaftler Dr. Thomas Hoppe, dessen Dissertation im Rahmen eines Kooperationsprojektes zum Thema „Steuerkomplexität“ zwischen der LMU München und der Universität Paderborn entstanden ist.

Die Germanistin Dr. Isabelle Leitloff sowie die beiden Chemikerinnen Dr. Ramya Kormath Madam Raghupathy und Dr. Bingru Zhang haben von der FK jeweils ein Postdoc-Stipendium erhalten. Die Forschungsvorhaben der Stipendiatinnen werden somit für eine Dauer von eineinhalb Jahren mit monatlich je 2.400 Euro unterstützt.

Preise für besondere Abschlussarbeiten, soziales Engagement und internationale Studierende

Im Namen der Universitätsgesellschaft Paderborn hat die Vorsitzende Heike Käferle Glückwünsche und Urkunden an drei Studierende für ihre besonderen Abschlussarbeiten überreicht. Mit jeweils 1.300 Euro prämiert wurden Anna Hoppe in der Kategorie „Ingenieur- und Naturwissenschaften“ sowie Michelle Müller und Tim Sienert in der Kategorie „Geistes- und Gesellschaftswissenschaften einschließlich Wirtschaftswissenschaften“.

Als wissenschaftliche Mitarbeiterin in den Fächern Kunst und Medienwissenschaften hat sich zudem Yana Lebedeva aufgrund ihrer interkulturellen Kompetenzen und ihres hochschulinternen sowie sozialen und gesellschaftlichen Engagements hervorgetan. Die aus Russland stammende Wissenschaftlerin hat von der Universitätsgesellschaft dafür den Förderpreis für internationale Studierende erhalten, der mit 500 Euro dotiert ist.

Auch der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) vergibt pro Hochschule jährlich einen Förderpreis für internationale Studierende. Die Kommission um Prof. Dr. Torsten Meier, Vizepräsident für Internationale Beziehungen, hat sich für den Brasilianer Rômulo Luzia de Araújo als Preisträger entschieden. Dank seiner akademischen Leistungen und seines außerordentlichen ehrenamtlichen Engagements, unter anderem im Rotaract Club und als Mitglied von Eurobiz e.V., konnte er sich über ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro freuen.

Herausragendes Engagement in der Lehre ausgezeichnet

Schließlich wurde auch die Vergabe des Lehrpreis 2020, die normalerweise beim „Tag der Lehre“ der Universität Paderborn stattfindet, im Rahmen der Ersatzveranstaltung im Auditorium maximum nachgeholt. Mit diesem Preis wird herausragendes Engagement in der Lehre sowie in der Beratung und Betreuung von Studierenden gewürdigt. Unter Vorsitz von Prof. Dr.-Ing. Volker Schöppner, Vizepräsident für Studium, Lehre und Qualitätsmanagement, entschied sich die Kommission für drei Projekte aus den Bereichen Physik, Wirtschaftspädagogik und Mathematikdidaktik. Über die Auszeichnung und insgesamt 15.000 Euro freuten sich Anna Bauer und Dr. Katharina Brassat für ihre Lehrveranstaltung „Präsentation von Fachinhalten in der Physik“, Dr. Juliane Fuge mit der Veranstaltung „Selbsterfahrung und Selbstreflexion zur Förderung pädagogischer Professionalität“ sowie Max Hoffmann, der die Veranstaltung „SiMpLe-Geo: Schnittstellen in Mathematik-Veranstaltungen zur professionsorientierten Lehramtsausbildung – Geometrie“ angeboten hat.

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Prof. Dr.-Ing. Roman Dumitrescu von der Universität Paderborn ist neues Mitglied von acatech

Prof. Dr.-Ing. Roman Dumitrescu, Leiter der Fachgruppe Advanced Systems Engineering am Institut für Informatik und dem Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn sowie Direktor am Fraunhofer-Institut für Entwurfstechnik Mechatronik, wurde bei der Mitgliederversammlung der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) als neues Mitglied aufgenommen.

Heute wird die Technik mehr denn je als integraler Bestandteil der Gesellschaft verstanden. Daher hat acatech sich zum Ziel gesetzt, Fragen mit Technikbezug innerhalb der Politik und Gesellschaft auf dem aktuellen Stand des Wissens zu diskutieren und zu beantworten sowie die entsprechenden Entscheidungsträger unabhängig, faktenbasiert und gemeinwohlorientiert zu beraten. Dabei wird acatech vom Bund und den Ländern gefördert und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten.

Das Themenspektrum reicht von Ressourcenfragen über die Energieversorgung, Technologieentwicklungen bis hin zu Fragen der Fachkräftesicherung und Technikkommunikation. Damit unterstützt acatech wirkungsvoll die innovationspolitische Willensbildung. Die Erkenntnisse resultieren aus der projektbasierten Zusammenarbeit der wissenschaftlichen Mitglieder mit externen Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft.

Die Aufnahme in die Akademie erfolgt durch Kooptation. Mitglieder wie Prof. Dr.-Ing. Roman Dumitrescu werden dabei aufgrund ihrer wissenschaftlichen Leistungen und ihrer Reputation in die Akademie aufgenommen. Aktuell arbeiten über 500 Mitglieder an verschiedenen acatech-Projekten zusammen.

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Paderborner Wissenschaftler in Junges Kolleg der Akademie der Wissenschaften und der Künste NRW aufgenommen

Dr.-Ing. Oliver Wallscheid vom Fachgebiet Regelungs- und Automatisierungstechnik der Universität Paderborn wurde zum 1. Januar 2022 in das Junge Kolleg der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste aufgenommen. Das hat die Akademie am 21.12.2021 bekanntgegeben. Der Ingenieur forscht auf dem Gebiet des maschinellen Lernens, insbesondere im Kontext der datengestützten Modellierung und Regelung technischer Systeme.

Die Aufnahme in das Junge Kolleg ist eine wichtige Auszeichnung für den wissenschaftlichen Nachwuchs in Nordrhein-Westfalen. Die Stipendiat*innen erhalten für einen Zeitraum von vier Jahren eine jährliche Förderung in Höhe von 10.000 Euro. Ihnen wird darüber hinaus Gelegenheit gegeben, ihre Projekte in interdisziplinären Arbeitsgruppen zu diskutieren und sich mit renommierten Mitgliedern der Akademie auszutauschen. In das Junge Kolleg können Wissenschaftler*innen aller Fachrichtungen berufen werden. Sie müssen bereits über ihre Promotion hinaus herausragende wissenschaftliche Leistungen erbracht haben, dürfen nicht älter als 36 Jahre sein und noch keine unbefristete Hochschullehrstelle innehaben. Aktuell ist Dr. Wallscheid Vertretungsprofessor für das Fachgebiet Regelungs- und Automatisierungstechnik, das er kommissarisch leitet. Seine Forschung konzentriert sich auf hybride Regelungs- und Modellbildung. Der Arbeitsschwerpunkt liegt auf sicherheitskritischen Anwendungen in elektrischen Antriebssystemen und intelligenten Energienetzen. Ziel ist es, Lernprozesse durch Expertenwissen zu beschleunigen sowie abzusichern und so einen Beitrag zur Integration von maschinellem Lernen in intelligente technische Systeme zu leisten.

Wallscheid freut sich über die Auszeichnung: „Die Aufnahme in das Junge Kolleg ermöglicht es mir, meine Forschung an der Universität Paderborn zu verstetigen und mein Netzwerk in der Wissenschaftscommunity zu erweitern. Ich freue mich sehr auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den weiteren Stipendiatinnen und Stipendiaten, denn im Jungen Kolleg werden nicht singuläre Forschungsdisziplinen, sondern der Diskurs gesellschaftsrelevanter Fragestellungen in den Fokus gerückt“. 

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Paderborner Professor Friedhelm Meyer auf der Heide erhält den diesjährigen SIROCCO-Award für seine Strategien für mobile Roboterschwärme

Jährlich wird auf dem „Internationalen Kolloquium für strukturelle Informations- und Kommunikationskomplexität (SIROCCO)“ der Preis für Innovationen im sogenannten „verteilten Rechnen“ verliehen. Die Auszeichnung geht an Personen, die einen wichtigen Beitrag für das Verständnis der Beziehung zwischen Information und Effizienz beim dezentralen Rechnen leisten. Prof. Dr. Meyer auf der Heide, Leiter der Fachgruppe „Algorithmen und Komplexität“ am Institut für Informatik und dem Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn sowie Vorsitzender des Sonderforschungsbereichs 901 „On-The-Fly Computing“, war in 2021 der einzige Empfänger des SIROCCO-Awards. Der Preis wurde ihm vorrangig für seinen Beitrag zur Entwicklung von kontinuierlichen Strategien für Schwärme mobiler Roboter vergeben. Die Auszeichnung würdigt insbesondere innovative Ideen, die zum Zeitpunkt ihrer Einführung als unorthodox galten und außerhalb des Mainstreams lagen. Die dezentrale Koordination großer Teams mobiler Roboter ist ein zentrales Forschungsthema dieser Community.

Meyer auf der Heide forscht von Beginn an im Bereich „Distributed Computing“ und hat „bahnbrechende Beiträge zu Online-Planungsproblemen, verteilten Datenstrukturen und Datenströmen geleistet“, so die Laudatio der Konferenz. Seit 1989 am Paderborner Heinz Nixdorf Institut, hat er mit seiner Arbeit bereits mehrere junge Forscher*innen inspiriert und betreut, von denen einige mittlerweile etablierte Wissenschaftler*innen auf dem Gebiet sind. Er ist (Mit-)Autor von über 200 Publikationen und mehreren Patenten. Bis heute wurden über 50 von ihm betreute Promotionen abgeschlossen und 14 seiner Studierenden haben heute Professuren inne.

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Verein für Nationales Hochleistungsrechnen gegründet: Paderborner Professor im Vorstand 

Anja Karliczek: „Entscheidend, um die Qualität der deutschen universitären Forschung zu sichern und Deutschland als zukunftsfähigen Forschungs- und Innovationsstandort aufzustellen“


Rückenwind für das Nationale Hochleistungsrechnen (NHR): Acht Rechenzentren, die von Bund und Ländern gefördert werden, haben sich mit der Gründung des „Vereins für Nationales Hochleistungsrechnen – NHR-Verein e.V.“ zu einem leistungsstarken Verbund zusammengeschlossen. Damit wollen sich die Mitglieder verstärkt untereinander vernetzen und deutschlandweit Rechenkapazitäten zur Verfügung stellen. Prof. Dr. Christian Plessl von der Universität Paderborn gehört zum Vorstand des neuen Vereins, dessen Startschuss am 07.09.2021 in Berlin gefallen ist.

„Mit der Vereinsgründung können die Rechenzentren ihre Kompetenzen noch besser als zuvor bündeln und bundesweit eine IT-Infrastruktur bereitstellen, die der Wissenschaft im Allgemeinen und speziell dem Hochleistungsrechnen national und international Auftrieb verleihen wird“, so Plessl. Durch den Verein erhalten Wissenschaftler*innen unabhängig von ihren jeweiligen Standorten Zugriff auf die für ihre Forschung benötigte Rechenkapazität. Außerdem sollen die Aus- und Weiterbildung im wissenschaftlichen Rechnen sowie die Methodenkompetenz der Nutzer gestärkt werden.

Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung und stellvertretende Vorsitzende der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK), sagte anlässlich der Gründung: „Deutschland muss auch im Bereich der Hochleistungsrechner zur Weltspitze zählen. Dafür müssen wir Rechenkapazitäten so zuteilen, dass sie den Forschenden die bestmögliche Grundlage für ihre Arbeit und damit dem ganzen Land am meisten Nutzen bringen. Denn immer mehr Forschungsfragen, beispielsweise zum Klimawandel, aus der Medizin oder den Materialwissenschaften, können heute nur durch die Nutzung großer Rechenkapazitäten und den Einsatz intelligenter Anwendungen beantwortet werden. Der NHR-Verein wird Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zukünftig die Nutzung moderner Hochleistungsrecheninfrastrukturen bundesweit und standortunabhängig nach einem wissenschaftsgeleiteten Verfahren ermöglichen. Ich bin überzeugt, dass damit Forschende der verschiedensten Disziplinen an das Hochleistungsrechnen herangeführt und deren Kompetenzen nachhaltig aufgebaut und gestärkt werden können. Das ist entscheidend, um die Qualität der deutschen universitären Forschung zu sichern und Deutschland als zukunftsfähigen Forschungs- und Innovationsstandort aufzustellen.“

Die Universität Paderborn wurde bereits Anfang des Jahres 2021 in den Verbund der Nationalen Hochleistungsrechenzentren (NHR) aufgenommen. Mit „Noctua 2“, der zweiten und rund 14 Millionen schweren Ausbaustufe des 2018 installierten „Noctua“, hielt zum Jahresende 2021 der erste Supercomputer Einzug im neuen HPC-Rechenzentrum (High Perfomance Computing) des Paderborn Center for Parallel Computing (PC2), das von Plessl geleitet wird. 

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Amazon-Forschungspreis geht an Professor Eric Bodden von der Universität Paderborn

Prof. Dr. Eric Bodden erhält Amazon Research Award

Seit 2015 wird der Amazon Research Award (ARA) verliehen, um wissenschaftliche Projekte in Bereichen wie Robotik, maschinellem Lernen oder Sicherheit zu fördern. Seither wurden im Rahmen des Programms 300 Awards an 120 Universitäten in 20 Ländern übergeben. Prof. Dr. Eric Bodden, Leiter der Fachgruppe Softwaretechnik am Institut für Informatik und dem Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn sowie Direktor am Fraunhofer-Institut für Entwurfstechnik Mechatronik IEM, zählte 2021 zu den erfolgreichen Empfängern des Awards. Mit der Verleihung des Amazon Research Awards erhielt Bodden eine Forschungsförderung in Höhe von 60.000 US-Dollar. Neben der finanziellen Förderung bietet Amazon zudem eine wissenschaftliche Konferenz für die Preisträger, die eine interessante Möglichkeit zum Austausch und zur Vorstellung ihrer Projekte darstellt.

Bodden befasst sich im geförderten Projekt „HybridCG – Dynamically-enriched Call-Graph Generation of Java Enterprise Applications“ mit der Verbesserung automatisierter Code-Analysen. In den vergangenen Jahren erfährt die Anwendung statischer Code-Analysen eine zunehmende Verbreitung, vor allem bei der Erkennung von Sicherheitslücken in Softwareprogrammen. Insbesondere bei der Analyse von Java-Webapplikationen ist das Berechnen eines vollständigen und präzisen Call Graphs ein grundlegendes Problem solcher Analysen. Moderne Web-Frameworks wie beispielsweise Spring rufen bestimmte Programmteile selbsttätig auf, was Code-Analysen entsprechend modellieren müssen, um zu korrekten und präzisen Ergebnissen zu gelangen.

Mit seinem Projekt „HybridCG“ will Bodden die Qualität solcher Call Graphs für Java Enterprise-Anwendungen optimieren. Sein Vorschlag ist, mit dem Projekt „HybridCG“ eine Werkzeugkette zu entwickeln, die die statischen Call Graphs mit dynamischen Informationen aus der Laufzeit anreichert. Nach Fertigstellung des Projekts kann „HybridCG“ dann in bereits existierenden Code-Analysen integriert werden. Erprobt werden soll der Ansatz auf Basis des Open-Source Programmanalyserahmenwerks Soot, das am Heinz Nixdorf Institut gewartet wird und bereits bei Amazon Web Services zum Einsatz kommt.

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Wissenschaftler der Universität Paderborn zum „Distinguished Lecturer“ der International Speech Communication Association berufen

Prof. Dr. Reinhold Häb-Umbach, Leiter des Fachgebiets Nachrichtentechnik am Institut für Elektrotechnik der Universität Paderborn, ist von der „International Speech Communication Association“ (ISCA) zum „ISCA Distinguished Lecturer" ernannt worden. Mit der Auszeichnung ist die internationale Kommunikation aktueller Forschungsthemen im Bereich der gesprochenen Sprache verbunden. Vortragsreisen sollen insbesondere in solche Länder führen, die auf der internationalen Bühne der Sprachverarbeitung bislang noch unterrepräsentiert sind. Die ISCA, die pro Jahr zwei „Distinguished Lecturers“ – auf Deutsch etwa „renommierter Dozent“– ernennt, fördert weltweit die Aktivitäten und den Austausch auf allen Gebieten, die mit der Erforschung und den neuesten Technologien in Bezug auf gesprochene Sprache zusammenhängen.

Häb-Umbach: „Ein Distinguished Lecturer kann als Botschafter zur Förderung des Wissenstransfers und auch der Begeisterung für Forschungsthemen der gesprochenen Sprache angesehen werden. Diese Botschafterrolle in den beiden nächsten Jahren innezuhaben, macht mich sehr stolz.“ Der Wissenschaftler wurde zuvor u. a. vom US-amerikanischen „Institute for Electrical and Electronic Engineers (IEEE)“ zum „IEEE Fellow“ ernannt. Die Auszeichnung hatte er für seine Beiträge zur Verbesserung der automatischen Spracherkennung erhalten. Die Technik ist ein wichtiger Bestandteil von Sprachassistenten wie Amazon Echo und Google Home. Häb-Umbach ist seit 2001 Professor an der Universität Paderborn und leitet dort das Fachgebiet Nachrichtentechnik. Aktuell ist er zudem Sprecher der DFG-Forschungsgruppe „Akustische Sensornetze“, bei der Wissenschaftler*innen der Universitäten Paderborn, Bochum und Erlangen-Nürnberg an der akustischen Signalverarbeitung der nächsten Generation arbeiten. Diese soll u. a. in der Überwachung von Gebäuden oder Artenschutzgebieten und sogenannten „intelligenten Räumen“ (Smart Rooms) zum Einsatz kommen.

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