Absolventenstudie der Fakultät: Erneut Top-Ergebnisse
Im letzten Jahr wurde unter den Absolvent*innen der Fakultät Elektrotechnik, Informatik und Mathematik des Abschlussjahrgangs 2015 (Bachelor und Master) eine Absolventenstudie bezüglich ihrer rückblickenden Bewertung, Zufriedenheit und (beruflichen) Situation nach dem Abschluss durchgeführt.
Eine äußerst erfreuliche Quote liegt bei den Bachelorabsolvent*innen, die nach ihrem ersten akademischen Abschluss gleich den nächsten anstreben: 92 % nahmen ein Masterstudium nach erfolgreichem Abschluss auf. Ein großer Teil davon blieb auch an der Universität Paderborn; nur im Bereich Informatik wechselte ein Viertel der Bachelorabsolvent*innen nach ihrem Abschluss an eine andere Hochschule. Bachelorabsolventen*innen der Elektrotechnik blieben allesamt zum Master an der UPB. So auch Isabell Lehmann: Die 24-Jährige studiert im 3. Semester Elektrotechnik im Master und hat im Sommer 2017 ihren Bachelorabschluss in Paderborn erlangt. Für sie stand außer Frage, dass sie auch ihren Master an der UPB machen wird: „Mein Bachelorstudium war total cool. Die Studenten waren nett, die Professoren sind kompetent, die Doktoranden sind immer hilfsbereit. Ich habe sehr viel gelernt und es hat mir viel Spaß gemacht, hier zu studieren!“ Auch René Scherf, der grade seine Bachelorarbeit in Informatik schreibt, hat nicht in Erwägung gezogen, nach dem Abschluss die Universität zu wechseln: „Die UPB hat einen guten Ruf, was die Informatik angeht. Da habe ich mir nie Gedanken gemacht, woanders hinzugehen. Mir gefällt es grundsätzlich super hier!“
Nach dem Abschluss nahm der Großteil der Bachelorabsolvent*innen ein Masterstudium auf oder wählte eine Kombination aus Ausbildung und Erwerbstätigkeit; von den Masterabsolvent*innen gingen 75 % anschließend einer ausschließlichen Erwerbstätigkeit nach. Dabei berichten alle (100 %) von einer Beschäftigung mit studienfachnahen Berufsinhalten. Im Vergleich zu bundesweiten Ergebnissen berichten die Paderborner Absolvent*innen besonders oft von einer hohen Qualifikationsverwendung und einer ebenso hohen beruflichen Zufriedenheit: 95 % der Absolvent*innen der Fakultät EIM berichten von einer hohen Berufszufriedenheit; im bundesweiten Durchschnitt dieser Studienfächer liegt die Zufriedenheit bei ca. 70 %. Auch Isabell und René bestätigen diese Quote: Isabell hat im Bachelor dual studiert und bei Weidmüller eine Ausbildung zur Mechatronikerin gemacht; René absolvierte vor seinem Studium eine Ausbildung zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung bei dSPACE und arbeitete auch während seines Studiums weiterhin dort.
Nach erfolgreichem Abschluss wohnen 68 % der Absolvent*innen mit paralleler oder ausschließlicher Erwerbstätigkeit in der Region Paderborn und OWL. Tendenziell bleiben mehr Absolvent*innen nach dem Bachelorstudium in der Region, um an der UPB das Masterstudium aufzunehmen; nach erfolgtem Masterabschluss zieht es einige aus beruflichen Gründen in eine andere Gegend. Auch Isabell und René möchten in Paderborn bleiben, soweit es die berufliche Situation möglich macht. Isabell hat für die Zeit nach ihrem Masterabschluss schon konkrete Pläne: „Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich gerne hier an der Uni bleiben und akademische Rätin werden.“ René möchte noch ein bisschen was von der Welt sehen, plant aber, auf lange Sicht in Paderborn zu bleiben: „Ich bin hier aufgewachsen und es gibt viele gesunde Unternehmen, die eine Perspektive bieten. Und auch grundsätzlich gefällt es mir einfach super hier.“
Auch was die Zufriedenheit mit dem Studium anbetrifft, kann die Fakultät positive Ergebnisse verzeichnen: 84 % der Absolvent*innen sind rückblickend zufrieden. Dieser Wert liegt leicht über dem Durchschnitt der UPB; im bundesweiten Vergleich ist dies sogar überdurchschnittlich. Damit sind vor allem die Informatiker zufrieden; am meisten lobten sie die Ausstattung. Genau wie die Mathematikabsolvent*innen honorierten sie auch die Studienorganisation, die Lehrinhalte und die Betreuung durch Lehrende. Dies bestätigt auch Masterstudentin Isabell für ihr Fach, die Elektrotechnik: „Die Betreuung durch die Lehrenden fand ich am besten. In jedem Fachgebiet, in dem ich war, hatten die Doktoranden Zeit für die Studierenden.
Das war alles schön persönlich, die Professoren kennen einen dann auch.“ Informatiker René merkt noch einen weiteren positiven Aspekt an: „Womit ich besonders zufrieden bin, sind die Räumlichkeiten, die den Informatikern zur Verfügung gestellt werden: Im ‚Lernzentrum für Informatik’ findet man immer Ansprechpartner aus höheren Semestern, die sehr kollegial miteinander umgehen. Das finde ich richtig klasse!“
Der einzige Aspekt, der als leichter Ausreißer ins Negative glitt, war die Studiendauer: Nur 30 % schafften ihr Studium in Regelstudienzeit. Vor allem Studierende der Informatik haben Verzögerungen im Studienverlauf zu verzeichnen. Dies kann auch René bestätigen: „Ich denke, die Regelstudienzeit ist für einen normalen Studenten der Informatik nicht machbar. Außerdem arbeitet jeder meiner Kommilitonen neben dem Studium.“ Studiendekanin Prof. Dr. Brigitta Domik-Kienegger hat dieses Ergebnis überrascht: „Viele Informatikstudierende, besonders im Masterstudium, schreiben die Verzögerung ihres Ab- schlusses einer Erwerbsarbeit zu. Hier hat der Fachkräf- temangel in der Region wohl die Auswirkung, dass Studierende lukrative Jobangebote aus der Region aufnehmen und deshalb weniger oft zur Uni kommen.“ Nur bei den Paderborner Bachelorabsolvent*innen der Mathematik liegt der Anteil der Abschlüsse in Regelstudienzeit über dem bundesweiten Durchschnitt.
42 % der Absolvent*innen der Fakultät EIM haben im Studium (mindestens) ein Praktikum absolviert. Studienbezogene Auslandserfahrungen haben nur 14 % gesammelt, was aber dem bundesweit en Durchschnitt in den entsprechenden Fächergruppen entspricht. René hat in seinem 5. Fachsemester ein Auslandssemester in Helsinki gemacht und kann es nur empfehlen: „Ich war total begeistert. Es war alles ziemlich gut organisiert und ich konnte mir alles anrechnen lassen. Für meinen Master habe ich mich wieder beworben. Da merke ich, wie sich innerhalb von zwei, drei Jahren die Prozesse optimieren. Das hat mich sehr gefreut!“ Zeit für freiwillige Praktika blieb ihm aber nicht: „Ich arbeite seit Beginn meines Studiums nebenher. Da habe ich keine Kapazitäten, noch Praktika zu machen. In den Semesterferien schreibt man ja auch noch Klausuren, für die man lernen muss. Wenn man dann mal drei oder vier Wochen frei hat, will ich mir das nicht auch noch mit einem Praktikum voll legen.“
Alles in allem ist Frau Prof. Dr. Domik-Kienegger sehr zufrieden mit den Ergebnissen der Studie: „Dass unsere Studierenden zufriedener mit ihrer bei uns erworbenen Qualifikation sind und eine höhere berufliche Zukunft bescheinigen, als dies im bundesweiten Vergleich der Fall ist, stimmt mich natürlich besonders gut. Wir haben also etwas richtig gemacht! Auch die Selbstbewertung nach Studienabschluss fällt bei den Studierenden hoch aus, das heißt, wir graduieren junge Menschen, die ihre eigenen Fähigkeiten kennen und schätzen.“ Für sie ist eine solche Absolventenstudie von enormer Bedeutung, da die Qualität des Studiums und die Zufriedenheit der Studierenden an erster Stelle stehen: „Wir wollen uns kontinuierlich verbessern und wir müssen uns kontinuierlich ändern. Dazu sind solche Befragungen sehr aufschlussreich!“
So zieht die Studiendekanin auch die Konsequenzen aus der Befragung: „Wir sind erst einmal sehr froh, dass wir grundsätzlich von den Absolventen in unserem Kurs bestätigt wurden, aber dort, wo wir Mängel sehen, wollen wir die Anstrengungen verdoppeln. Dies sind in erster Linie die Verkürzung der Studiendauern: Wir können nichts dagegen tun, dass unsere Studierenden, besonders in der Informatik, Verträge mit Firmen abschließen, die über die – studierendenfreundlichen – zehn Stunden pro Woche hinausgehen. Aber wir haben einige Maßnahmen in der Erprobung, die in der Studieneingangsphase die Studierenden ‚schneller anschieben’, um die neuen Jahrgangskohorten jeweils schneller durch das Grundstudium zu bringen. Wir werden wieder messen, ob es gewirkt hat.“
Zusammenfassung der Ergebnisse der Studie (nur in Netzwerken der UPB verfügbar):
PDF
Ergebnisse der Uni Paderborn insgesamt:
PDF
Für die Absolventenstudie wurden Absolvent*innen des Abschlussjahrgangs 2015 befragt. Ziel war es, eineinhalb Jahre nach dem erfolgreichen Abschluss zu reflektieren, welche Kompetenzen im Studium erworben wurden und wie die aktuelle berufliche Situation für Absolvent*innen der Fakultät aussieht. Auch die allgemeine Zufriedenheit und der individuelle Studienverlauf wurden erfragt: So wurden auch Gründe für Verzögerungen im Studium sowie geleistete Praktika und nebenberufliche Tätigkeiten berücksichtigt. Auch persönliche Voraussetzungen, wie Herkunft und Zugang zum Studium, bildeten Kriterien für die Erhebung. Alle Ergebnisse wurden im Zeitverlauf, beginnend mit den Erhebungen zum Abschlussjahrgang 2010, betrachtet.