Wiedersehen mit einer Computer Science Studentin aus Indien - wie sich ihr leben seit dem letzten Interview verändert hat

Apoorva Ravishankar aus Indien ist seit März 2019 in Paderborn, um ihren Master in Computer Science zu machen. Wir haben bereits letzten Sommer mit ihr gesprochen, um zu sehen, wie sie sich in Deutschland eingelebt hatte. Nachdem sie nun fast zwei Semester an der Universität absolviert hatte, sprach sie mit uns über ihre Deutschkenntnisse, den bisherigen Verlauf ihres Studiums und Karrieremöglichkeiten in Deutschland.

Wie hast du die Weihnachtszeit verbracht?
Ich habe ein paar Weihnachtsmärkte in Deutschland besucht und Weihnachten in Hannover verbracht. Dort war ich mit ein paar Freunden und wir haben verschiedene Weihnachtsspezialitäten probiert. Wir hatten eine tolle Zeit!

Bist du denn schon viel in Deutschland herumgereist?
Ja ich war bereits in München, Berlin, Düsseldorf, Köln und Hannover. Berlin ist meine Lieblingsstadt, weil sie sehr international ist und die Menschen sehr nett und freundlich sind. Die öffentlichen Verkehrsmittel fahren dort auch die ganze Nacht durch, so dass man nachts sicher von einer Party nach Hause kommt.

Konntest du deine Deutschkenntnisse verbessern?
Natürlich! Als ich das letzte Mal interviewt wurde, habe ich an keinem Deutschkurs teilgenommen und musste allein mit Online-Ressourcen üben. Aber jetzt nehme ich am Deutschkurs B1 an der Universität teil und habe mich sehr verbessert. Außerdem nehme ich an einem Fitnesskurs im Hochschulsport teil, welcher komplett auf Deutsch ist, wodurch ich mit den anderen Teilnehmer*innen auf Deutsch kommuniziere und natürlich auch im Supermarkt.

Wie hat sich dein Studium entwickelt?
Mein erstes Semester verlief wirklich gut und ich habe erfolgreich alle meine Kurse abgeschlossen. Ich konnte meine Erfahrungen dann nutzen, um mich für Jobs hier zu bewerben. Glücklicherweise wurde ich auch für einige ausgewählt. Dieses Semester nehme ich an einem einjährigen Projekt zur strategischen Produktplanung am Fraunhofer IEM und HNI, an einem Seminar mit der DICE Gruppe, dem Deutschkurs und zwei anderen Kursen teil. Es ist teilweise ein wenig viel zu bewältigen, aber ich schaffe es dranzubleiben. Außerdem gefällt mir der Kurs Machine Learning 1 von Prof. Dr. Eyke Hüllermeier sehr. Anfangs war es schwer, alles zu verstehen, da der Kurs viel Statistik und Wahrscheinlichkeiten enthält. Aber der Professor ist die Themen ruhig und schrittweise angegangen. Dies hat mir geholfen, Konzepte aus der Vorlesung zu begreifen.

Welche Unterschiede bemerkst du zwischen Indien und Deutschland in Bezug auf Lehre und Lernen?
Ein Unterschied, den ich bemerkt habe, ist, dass wir keine Tutorien oder Übungen nach jeder Vorlesung hatten in Indien. Dies ermöglicht den Studierenden, an Aufgaben zu arbeiten, die im Zusammenhang mit der Theorie aus der Vorlesung stehen. Die Professor*innen wiederholen die Themen und erklären uns, wie wir die Theorie mit der Praxis verknüpfen. Die meisten Hausarbeiten werden in dieser Zeit erledigt und wir diskutieren in Gruppen, wie wir Probleme lösen können. Ein weiterer Unterschied ist, dass wir in Indien keine Studienleistungen haben. Außerdem sind die Lehrenden hier sehr streng, was Hausarbeiten und Abgabefristen angeht. Ich glaube, ich war im letzten Jahr disziplinierter als die ganzen Jahre zuvor.

Hast du mehr mündliche oder schriftliche Prüfungen und welche bevorzugst du?
Ich habe gehört, dass die meisten Lehrenden dieses Semester hauptsächlich schriftliche Prüfungen abhalten, da es sehr viele Studierende gibt, und es zu lange dauern würde, mit jedem eine mündliche Prüfung durchzuführen. Ich bevorzuge mündliche Prüfungen, da ich dort meinen Aussagen besser deutlich machen kann, so dass der Lehrende bemerkt, was ich verstanden habe und meine Note so angemessener kalkuliert werden kann. In schriftlichen Prüfungen fällt mir dies schwer und ich weiß nicht genau, was die Professor*innen erwarten. Obwohl ich an schriftliche Prüfungen gewöhnt bin, bange ich oft bei deutschen Professor*innen.

Stehst du schon in Kontakt mit Firmen in Deutschland?
Ja, das tue ich. Ich hatte die Chance mit vielen Firmen in und um Paderborn zu interagieren während der dreitägigen Job Messe an der Universität. Außerdem veranstaltet der Campus Consult wöchentliche/monatliche Firmenbesuche. Dies bietet mir einen guten Einblick in die deutsche Industrie und die die hier stattfindende Arbeit. Ich habe nun ein Jobangebot vom Fraunhofer IEM und werde dort als Wissenschaftliche Hilfskraft arbeiten. In Deutschland zu arbeiten wird eine neue Erfahrung für mich sein.

Hast du irgendwelche Tipps für internationale Studierende?
Viele Studierende kommen mit großen Hoffnungen und Enthusiasmus nach Deutschland. Ich glaube, um den Master erfolgreich abzuschließen, braucht es Motivation und Hingabe. Auch ich musste kleinere Rückschläge hinnehmen, besonders weil das schlechte Wetter und die Entfernung zur Familie meine Stimmung beeinflusst haben. Letztendlich müssen wir uns auf unsere Ziele konzentrieren und auf diese hinarbeiten, indem wir Hilfe von Freunden und Lehrer*innen annehmen.

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Wirtschaftsingenieurwesen an der Fakultät EIM punktet im CHE Ranking in der Unterstützung am Studienanfang

Das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) hat wieder ein neues Hochschulranking veröffentlicht, in diesem Jahr mit Fokus auf Fächer in Kombination mit Wirtschaft wie BWL, Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftsingenieurwesen. Durch die Verbindung von Wirtschaft und Recht, Psychologie, Informatik und Ingenieurwesen haben sich viele neue Studiengänge etabliert, so z.B. auch Wirtschaftsingenieurwesen mit Studienrichtung Elektrotechnik an der Universität Paderborn.

Herausstechen konnte dieser Studiengang insbesondere in der Kategorie „Unterstützung am Studienanfang“, bei der acht von zwölf möglichen Punkten erreicht wurden. Dabei wurden die Aspekte Kompetenzangleichung/Kompetenzaufbau, Orientierung und Begleitung/Beratung bewertet. In der Kategorie „Kontakt zur Berufspraxis“ und „Internationale Ausrichtung von Studium und Lehre“ wurde im Masterstudiengang eine Platzierung im Mittelfeld erreicht. Der Studiengang Wirtschaftsinformatik an der UPB kann bei der „Unterstützung am Studienanfang“ sogar elf von zwölf Punkten erreichen.

Das CHE Hochschulranking bietet seit 20 Jahren Informationen und Fakten zum Studium, Lehre und Forschung an mehr als 300 untersuchten Universitäten und Fachhochschulen. Außerdem werden rund 120.000 Studierende zu den Bedingungen an ihrer Hochschule befragt. Studieninteressierte erhalten so wichtige Auskünfte, um das passende Studienangebot zu finden

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Mit Lernvideos besser ins Studium starten

Projekt „studiVEMINTvideos“ der Universität Paderborn und TH Köln gestartet

Mathematik ist in vielen Studienfächern eine zentrale Herausforderung, gerade zu Studienbeginn. Studierende starten oft mit Lücken, die sie – möglichst zeitnah – selbständig schließen sollten. Dafür gibt es seit einigen Jahren den Online-Mathematikvorkurs „studiVEMINT“, der über das NRW-Portal www.studiport.de kostenlos zur Verfügung steht. „Heute lernt man aber nicht nur mit Texten, Applets und Aufgaben“, sagt Prof. Dr. Rolf Biehler, der studiVEMINT 2015 an der Universität Paderborn entwickelt hat. „Viele Studierende ziehen Videos heran, die neue Möglichkeiten für Erklärungen und Visualisierungen bieten. Existierende Videos genügen aber oft den fachlichen und fachdidaktischen Anforderungen nicht“, so der Mathematikdidaktiker weiter. Diese Lücke soll das Projekt „studiVEMINTvideos“ der Universität Paderborn und der Technischen Hochschule Köln schließen. Bei dem Vorhaben werden Lernvideos entwickelt, die im Fach Mathematik den Übergang von der Schule zur Hochschule erleichtern sollen. Durch die Einbindung der Videos in das existierende Lernmaterial, das viele kognitiv aktivierende Aufgabenstellungen enthält, soll ein weitgehend passives Konsumieren von Erklärvideos vermieden werden.

„studiVEMINTvideos“ wird seit Oktober 2019 über eine Dauer von drei Jahren vom NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft gefördert. Die Materialien sollen zum Projektende auf dem Portal des Landes zur Verfügung stehen, auf denen auch die anderen Inhalte der Digitalen Hochschule NRW angeboten werden.

Prof. Dr. Angela Schmitz von der TH Köln beschreibt zentrale Kriterien: „Unsere Videos sollen fachlich und didaktisch fundiert sein und professionell produziert werden“. Dafür wurde an der TH Köln das Zentrum für Lehrentwicklung mit ins Boot geholt, das bereits umfangreiche Erfahrung in der Produktion von Lernvideos hat. In ca. 300 bis zu achtminütigen Videos werden Hintergründe zum gesamten Schulstoff, der bei Studienstart benötigt wird, gegeben – von Potenzgesetzen und elementarer Geometrie bis hin zu Integralrechnung und Stochastik. Damit sollen angehende Studierende und Erstsemester vor allem im MINT-Bereich angesprochen werden. Auch in vielen anderen Studienfächern sind Mathematikkenntnisse unerlässlich. Mit den Videos sollen deshalb alle angehenden Studierenden mathematikhaltiger Studiengänge an Universitäten und Fachhochschulen angesprochen werden. Die produzierten Videos werden einerseits in den bestehenden multimedialen Vorkurs „studiVEMINT“ eingebettet und mit anderen Lernaktivitäten verknüpft, aber auch unabhängig davon verfügbar sein. Sie können nicht nur Studierenden beim eigenständigen Lernen helfen, sondern auch in Lehrveranstaltungen an der Hochschule eingesetzt werden. „Wir werden das Material unter CC-Lizenz veröffentlichen, sodass es von allen Personen zum Lehren und Lernen eingesetzt werden kann“, ergänzt Jun.-Prof. Dr. Michael Liebendörfer von der Universität Paderborn. Am Ende sollen also nicht nur Studierende in Paderborn oder Köln von dem Angebot profitieren, sondern in ganz NRW und darüber hinaus. Seit Oktober 2019 werden an der TH Köln und an der Universität Paderborn didaktische Konzepte entwickelt, Techniken erprobt und Drehbücher geschrieben. Bis September 2022 sollen alle Videos fertig sein.

Weitere Informationen zum Projekt „studiVEMINTvideos“ gibt es unter
https://www.khdm.de/projekte/andere-projekte/studivemintvideos.

Den Online-Kurs „studiVEMINT“ gibt es jetzt schon auf
www.studiport.de.

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Welcome Week zum ersten Mal als Welcome Chat

In 2020/21 zählte die Fakultät Elektrotechnik, Informatik und Mathematik insgesamt 72 immatrikulierte internationale Studierende – von insgesamt 134 an der ganzen UPB. Jedes Jahr gibt es kurz vor Vorlesungsbeginn für die Gruppe von Studierenden aus aller Welt eine eigene Welcome Week, um sie an der Uni Paderborn willkommen zu heißen, ihnen alle nötigen Informationen zum Studienstart zu geben und das Anschlussfinden untereinander zu erleichtern. Für gewöhnlich trifft man sich im Hörsaal, erkundet gemeinsam den Campus und lernt sich in entspannter Atmosphäre in einer Kneipe etwas besser kennen. Dies ist in pandemischen Zeiten natürlich nicht möglich. Dennoch sollten die Studierenden aus aller Welt nicht ohne Begrüßung und Starhilfe ihr erstes Semester in Paderborn beginnen – aus diesem Grund fand die Welcome Week erstmals in digitaler Form, als Welcome (Video) Chat, statt. Schon einige Tage vorab wurden die Studierenden von Dekan Prof. Dr. Peter Schreier per Videobotschaft willkommen geheißen; am 19. Und 20. Oktober gab es dann ein umfangreiches Programm via Videochat: Begonnen wurde mit einer Begrüßung durch den Institutsleiter der Informatik, Prof. Dr. Holger Karl. Er gab den Studierenden dabei alle grundlegenden Informationen zum Studieren, Leben und Arbeiten in Paderborn bzw. der Region OWL. Anschließend wurden alle Fachgebiete der Professor*innen vorgestellt sowie eine PAUL-Schulung gegeben. Am zweiten Tag machte der Hochschulsport den Anfang und stellte sein Kursprogramm und Buchungssystem vor. Im Anschluss gab es fachlichen Input durch Prof. Dr. Marco Platzner (Computer Engineering), Dr. Harald Selke (Computer Science) und Prof. Dr. Bärbel Mertsching (Electrical Systems Engineering). Im Anschluss stellte das Lernzentrum Informatik (LZI) sein Buddy Program vor, bei dem deutsche Studierende ihren Kommilitonen aus dem Ausland bei allen Belangen rund um ihr Studium und ihre Lebensorganisation unterstützen. Auch die Fachschaften boten eine Videokonferenz an, um über ihre Tätigkeiten zu informieren und Hilfe anzubieten. Diese machten auch den Abschluss mit einer Q&A-Runde, um alle Fragen zum Studienstart zu beantworten. So konnten die internationalen Studierenden trotz der außergewöhnlichen Umstände die Professor*innen und Fachschaften (virtuell) treffen, die Handhabung von PAUL lernen und alle Unsicherheiten zum Studienstart klären.

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