Prof. Dr. Burkhard Monien erhält Ehrennadel der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste

Prof. Dr.-Ing. habil. Falko Dressler von der Universität Paderborn ist neues Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften

Ehemaliger Doktorand Dr. Vadim Issakov ausgezeichnet und zu Gast in Paderborn

Prof. Dr. Kai-Uwe Schmidt mit Hall Medal ausgezeichnet – Institute of Combinatorics and its Applications

Erkennung von Geräuschen mithilfe Künstlicher Intelligenz: Janek Ebbers bei internationalem Wettbewerb erfolgreich

Paderborner Studierende bei internationalem Hacker-Wettbewerb erneut auf einem Spitzenplatz

Weierstraß-Preis für ausgezeichnete Lehre für Dr. Cornelia Kaiser und Alexis-Vincent Chasiotis

Studierende der UPB gewinnen Xilinx Open Hardware Design Contest 2019

„Tag der Lehre“ an der Universität Paderborn: Experten diskutierten über gute Lehre in den ersten Semestern

Zonta-Wissenschaftspreis 2019: Dr. Sevil Dräxler von der Universität Paderborn für Forschung in der Informatik ausgezeichnet

Promotionsstipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes für Lasse Wolf

„Oktgopus“: Studierende der Uni Paderborn auf Platz 1 der Freistil-Go-Liga

Fellowship für Innovationen in der digitalen Hochschullehre: Projekte von Paderborner Wissenschaftlern ausgezeichnet

Prof. Dr. Eric Bodden von der Universität Paderborn erhält Auszeichnung für „herausragende Forschung in der Informatik“

Ausgezeichnete Leistungen im Studium – Paderborner Studierende Julian Weller und Mareen Wippermann erhalten Emeriti-Preis 2019

Wissenschaftler der Universität Paderborn in Junges Kolleg des NRW-Ministeriums für Kultur und Wissenschaft aufgenommen

Informatiker der Universität Paderborn erhält Auszeichnung

Google Faculty Research Award an das Fachgebiet Nachrichtentechnik

Intelligente Elektromobilität: Maximilian Schenke von der Universität Paderborn mit Preis des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ausgezeichnet

Prof. Dr. Burkhard Monien erhält Ehrennadel der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste

Prof. Dr. Burkhard Monien, emeritierter Informatikprofessor und Leibniz-Preisträger der Universität Paderborn, wurde eine weitere große Ehre zuteil: Am 15. Mai 2019 wurde ihm die Ehrennadel der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste (NRW-AWK) verliehen. Diese Ehrennadel wurde erst kurz vor dieser Verleihung eingeführt und wird nur an ausgewählte Akademie-Mitglieder für ihr besonderes Engagement für die Akademie verliehen. „Es ist bereits eine große Ehre, Mitglied der Akademie zu sein, und nun ehrt mich diese Akademie noch mit ihrer Ehrennadel – das hat mich schon sehr beeindruckt!“, sagt Prof. Dr. Monien zu seiner Ehrung. Bereits seit 1996 und als erster Informatiker überhaupt gehört er der Gelehrtengesellschaft an, welche seit 1970 die führenden Forscher*innen des Landes NRW vereinigt.

Die Akademie ist in drei wissenschaftliche Klassen für Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften und Medizin sowie für Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften und in eine Klasse der Künste gegliedert. Zuvor ist die Ehrennadel der NRW-AWK erst zweimal verliehen worden. Im Jahr 2019 folgten nun vier weitere Verleihungen – eine pro Klasse. „Damit habe ich als erster Wissenschaftler meiner Klasse, der Klasse für Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften, diese Auszeichnung erhalten. Angesichts der vielen hervorragenden Köpfe meiner Klasse empfinde ich dies als etwas sehr Besonderes“, berichtet der Emeritus stolz.

Prof. Dr. Monien ist seit 1977 Professor an der Universität Paderborn. Als erster ordentlicher Professor des Fachs Informatik legte Monien im damaligen Fachbereich Mathematik die Grundlagen für das heutige Profil der Universität Paderborn. Über mehr als 20 Jahre war sein Fachgebiet die Theorie der Parallelrechner und ihrer Anwendungen in praktischer und angewandter Informatik. In dieser Zeit gründete er unter anderem das „Paderborn Center for Parallel Computing“ (PC2) und war maßgeblich an der Gründung des Heinz-Nixdorf-Instituts beteiligt. Später verlagerte er seinen Forschungsschwerpunkt auf ein neues Themenfeld in der theoretischen Informatik – die Algorithmischen Spieltheorie – wo er ebenfalls zu den führenden europäischen Forschern zählt.

Die NRW-AWK wurde als Nachfolgeeinrichtung der Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes NRW gegründet, welche im Jahr 1950 von Ministerpräsident Karl Arnold ins Leben gerufen wurde, um die Landesregierung beim Wiederaufbau des Landes zu beraten. Die NRW-AWK hat auch heute noch eine beratende Funktion für die Landesregierung, vor allem im Bereich der Forschungsförderung. Zusammen mit den sieben weiteren regionalen Wissenschaftsakademien in Deutschland bildet sie die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften. Insgesamt zählt die NRW-AWK fünf Mitglieder von der Universität Paderborn. Mit Prof. Dr. Monien zusammen sind folgende Paderborner Professor*innen in der NRW-AWK:

  • Prof. Dr. Friedhelm Meyer auf der Heide (Informatik) 
  • Prof. Dr. Franz J. Rammig (Informatik) 
  • Prof. Dr. Hartmut Steinecke (Neuere deutsche Literaturwissenschaft) 
  • Prof. Dr. Caren SurethSloane (Betriebswirtschaftslehre)

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Prof. Dr.-Ing. habil. Falko Dressler von der Universität Paderborn ist neues Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften

Prof. Dr.-Ing. habil. Falko Dressler vom Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn wurde zum neuen Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) berufen. Der Informatiker leite das Fachgebiet „Verteilte Eingebettete Systeme“ am Heinz Nixdorf Institut der Universität. Acatech ist eine von Bund und Ländern geförderte nationale Akademie und gilt als Stimme der Technikwissenschaften im In- und Ausland. Sie stellt leistungsfähige Strukturen für den wissenschaftsbasierten Dialog über technologiebezogene Zukunftsfragen bereit. Expert*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft erarbeiten fundierte Handlungsentwürfe und bringen diese dann in die öffentliche und politische Debatte ein.

Die Mitglieder werden aufgrund ihrer herausragenden wissenschaftlichen Leistungen und ihrer hohen Reputation in die Akademie aufgenommen. Sie stammen aus den Ingenieur- und Naturwissenschaften, der Medizin sowie den Geistes- und Sozialwissenschaften.

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Ehemaliger Doktorand Dr. Vadim Issakov ausgezeichnet und zu Gast in Paderborn

Herr Dr. Vadim Issakov, ehemaliger Doktorand am Fachgebiet Höchstfrequenzelektronik an der Uni Paderborn, hat am 19.02.2019 ab 11:00 Uhr am HNI einen Vortrag zum Thema „Design Challenges and Methodology Considerations for Highly-Integrated RF and mm-Wave Systems in Silicon-Based Technologies“ gehalten. Er erhielt vom Institute for Electrical and Electronic Engineers (IEEE) für 2019 den „Outstanding Young Engineer Award“ der IEEE Microwave Theory and Techniques Society (MTT-S). Gewürdigt werden damit seine „Outstanding Early Career Contributions in the Field of Microwave and Millimeter-wave Integrated Circuits and Measurement Techniques“.

Dr. Issakov arbeitete vom 24.10.2006 bis 31.01.2010 an der Uni Paderborn als Doktorand am Fachgebiet Höchstfrequenzelektronik. Er beschäftigte sich im Rahmen des Europäischen PIDEA+-Projektes EMCpack/FASMZS in enger Kooperation insbesondere mit dem Fraunhofer IZM, Abt. ASE Paderborn sowie der Infineon AG München mit dem Entwurf integrierter Sender und Empfänger in CMOS-Technologie für ein schmalbandiges 24 GHz Kfz-Radar. Er wurde mit dem Preis des Präsidiums für ausgezeichnete Dissertationen sowie dem Förderpreis der ITG im VDE geehrt. Derzeit ist er bei der Infineon AG München tätig.

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Prof. Dr. Kai-Uwe Schmidt mit Hall Medal ausgezeichnet – Institute of Combinatorics and its Applications

Prof. Dr. Kai-Uwe Schmidt, Professor für Diskrete Mathematik an der Uni Paderborn, wurde vom Institute of Combinatorics and its Applications (ICA) mit der Hall Medal für das Jahr 2018 ausgezeichnet. Diese Medaille ist eine von vier hochrangigen Auszeichnungen, die unter ihren Mitgliedern qualitative Forschungsarbeit mit erheblicher internationaler Wirkung würdigen.

Seit 2010 zählt Prof. Dr. Schmidt zu den Mitgliedern des ICA. Er wurde für seine herausragenden Beiträge auf dem Gebiet der Kombinatorik geehrt. Gewürdigt wurde insbesondere die Entwicklung fundamentaler theoretischer Methoden algebraischer, analytischer und probabilistischer Natur mit praktischen Anwendungen, zum Beispiel in der Codierungstheorie und in der Kryptographie. Etwa 40 Artikel hat er hierzu bereits veröffentlicht. Über die Bedeutung der Auszeichnung führt er aus: „Für einen Forscher ist es immer schön, wenn die eigenen Arbeiten international Beachtung finden. Umso erfüllender ist es dann natürlich, einen solchen renommierten Preis zu bekommen.“ Durch diese Auszeichnung nehme auch die internationale Wahrnehmung zu, was sich auf lange Sicht gesehen positiv für den Wissenschaftler auswirke, da „man zum Beispiel zu renommierten Tagungen eingeladen wird und diese für neue Kooperationen nutzt.“ Vom ICA wird er anerkannt als Vorreiter in seinem Fachgebiet, was er als eingeladener Hauptredner auf zahlreichen internationalen Fachkonferenzen unter Beweis gestellt hat. Von den Kollegen, die ihn nominiert haben, wird seine Arbeit als „brillant, äußerst relevant, elegant und von hoher Expertise“ beschrieben.

Das ICA, eine weltweite Organisation, wurde 1990 gegründet und hat seinen Hauptsitz in der Florida Atlantic University in Boca Raton. Das Institut wurde ins Leben gerufen, um die Entwicklung der Kombinatorik zu fördern sowie zu Publikationen und Konferenzen über Kombinatorik und ihre Anwendungen zu ermutigen.

Jährlich werden jeweils höchstens zwei der vier bedeutenden Auszeichnungen unter den aktuell 800 Mitgliedern aus 40 Ländern vergeben. Mit Prof. Dr. Schmidt hat nun auch ein Dozent der Uni Paderborn solch eine Auszeichnung erhalten.

Weitere Informationen zum ICA: http://the-ica.org

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Erkennung von Geräuschen mithilfe Künstlicher Intelligenz: Janek Ebbers bei internationalem Wettbewerb erfolgreich

Wie Computer Geräusche automatisch erkennen können, damit beschäftigt sich Janek Ebbers vom Fachgebiet Nachrichtentechnik der Universität Paderborn. Bei einem internationalen Wettbewerb hat er sich mit seinem wissenschaftlichen Ansatz in einem Teilnehmerfeld aus über 400 Forscher*innen behauptet und den 5. Platz belegt.

Der Wettbewerb findet seit 2013 unter dem Namen „Detection and Classification of Acoustic Scenes and Events“ (DCASE) statt und versammelt Wissenschaftler*innen aus der ganzen Welt, die ihre Verfahren zur automatischen Erkennung von akustischen Ereignissen vergleichen. So handelt es sich bei den akustischen Ereignissen z. B. um das Zuschlagen einer Tür, das Geräusch eines Lüfters oder etwa das Bellen eines Hundes. Die hierbei angewendeten Methoden werden auch als „Deep Learning“-Verfahren bezeichnet und stammen aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz. Bei dem Verfahren erhält ein Computer sogenannte Trainingsdaten, um innerhalb eines eigenständigen Lernprozesses irgendwann zur richtigen Lösung zu kommen, wie in diesem Fall der Identifizierung eines bestimmten Geräusches. Die besondere Herausforderung der Aufgabe bestand für Ebbers und die anderen Forscher darin, dass nur ein geringer Teil der Trainingsdaten von Menschen mit der richtigen Bezeichnung eines Geräusches versehen wurden, während die überwiegende Mehrzahl der Daten mit automatisiert erstellten und damit möglicherweise fehlerbehafteten Bezeichnungen versehen waren. Ebbers erfolgreicher Ansatz zeichnete sich durch eine geschickte Netzarchitektur sowie intelligente Methoden zur Vervielfältigung von Daten aus.

„Das ist eine herausragende Platzierung in einem internationalen Teilnehmerfeld. Sie bestätigt wieder, dass man an der Universität Paderborn nicht nur sehr gut studieren, sondern auch international konkurrenzfähig forschen kann“, freut sich Prof. Dr. Reinhold Häb-Umbach, Leiter des Fachgebiets Nachrichtentechnik. Intelligente Systeme zur automatischen Erkennung von Sprache und Geräuschen sind mittlerweile im heutigen Alltag fest verankert und finden z. B. in Produkten wie Amazon Echo Anwendung. An der Universität Paderborn setzen sich Wissenschaftler*innen mit diesen Technologien auseinander. So fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) aktuell ein Projekt von Häb-Umbach, in dem es mithilfe eines von ihm entwickelten Verfahrens möglich ist, Störgeräusche sowie Halleffekte innerhalb der automatischen Spracherkennung zu minimieren.

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Paderborner Studierende bei internationalem Hacker-Wettbewerb erneut auf einem Spitzenplatz

Schnell und effizient Sicherheitslücken finden, um IT-Systeme gegen zukünftige Cyber-Angriffe zu schützen: Dieser Aufgabe stellten sich Hacker beim internationalen Qualifikationswettbewerb „Midnight Sun CTF“ am 5. und 6. April 2019, bei dem Studierende der Universität Paderborn erneut einen Spitzenplatz erzielten. Das erst im Februar 2018 gegründete Team „/upb/hack“, das derzeit aus zehn aktiven Mitgliedern besteht, setzte sich gegen mehr als 400 Teams durch, darunter auch zahlreiche professionelle Hacker, und landete im Gesamtergebnis auf Platz 13. Unter den studentischen Teams gelang /upb/hack sogar die drittbeste Platzierung. Damit haben sich die Studierenden, die aus dem Bachelor- und Masterstudiengang Informatik kommen, für das Finale am 15. und 16. Juni in Stockholm qualifiziert. Im vergangenen Jahr konnten sie hier mit dem dritten Platz bereits einen ihrer ersten großen Erfolge feiern. Der Wettbewerb, der von der Königlichen Technischen Hochschule (KTH) in Stockholm ausgerichtet wird, dauert 24 Stunden und basiert auf dem Konzept „Capture the flag“ („Erobere die Fahne“). Hierzu richtet der Veranstalter einen Server ein, der Aufgaben aus verschiedenen Teilgebieten der IT-Sicherheit enthält. Hinter jeder Aufgabe verbirgt sich eine Information – die sogenannte „Flag“, die es zu ergattern gilt. Um die Flag zu erobern, müssen die Teilnehmer Sicherheitsmaßnahmen knacken beziehungsweise schnell und effizient eine Sicherheitslücke finden. Für die Teilnahme an der Qualifikationsrunde mussten die Studierenden noch nicht nach Schweden reisen: Sie nutzten hierfür einen Raum, der ihnen vom Software Innovation Campus Paderborn (SICP) zur Verfügung gestellt wurde.

Forschungsschwerpunkt IT-Sicherheit an der Universität Paderborn

Im Bereich IT-Security ist „Capture the flag“ (CTF) eine beliebte Methode, um auf spielerische Weise Sicherheitslücken ausfindig zu machen. Die Idee, ein Hacker-Team zu gründen, kam während einer IT-Vorlesung von Prof. Dr. Tibor Jager auf, der die Fachgruppe IT-Sicherheit an der Universität Paderborn leitet. „Was ich besonders toll finde, ist, dass sich die Studierenden wirklich als Team verstehen und mehr Wert auf gemeinsame Verbesserung der technischen Kenntnisse legen als auf kurzfristigen Erfolg und vielleicht deshalb auch so erfolgreich sind“, freut sich Jager. Nicht zuletzt aufgrund von Erfolgen wie diesen komme dem Thema IT-Sicherheit im Studienfach eine zunehmende Bedeutung zu, wie der Informatik-Professor erklärt: „Das große Interesse unserer Studierenden an IT-Sicherheit hat uns zusätzlich motiviert, das Thema IT-Sicherheit als neue „Focus Area“ im Informatik-Masterstudium zu etablieren. Unser Alleinstellungsmerkmal im Institut für Informatik ist, dass wir die Security-Spezialisierung auf einer exzellenten Informatik-Grundausbildung aufbauen können. Die sehr guten Fachkenntnisse, die meine Kollegen im Grundstudium vermitteln, haben sicher zu den Erfolgen unseres Hackerteams beigetragen, auf die wir sehr stolz sind.“

Das /upb/hack-Team ist immer auf der Suche nach neuen Mitgliedern. Weitere Informationen und Kontaktdaten für Interessierte gibt es unter upbhack.de

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Weierstraß-Preis für ausgezeichnete Lehre für Dr. Cornelia Kaiser und Alexis-Vincent Chasiotis

Bei der Absolventenfeier der Fakultät Elektrotechnik, Informatik und Mathematik am 28.06.19 wurden nicht nur die Absolvent*innen für ihre Abschlüsse gefeiert, sondern auch der Weierstraß-Preis 2019 für ausgezeichnete Lehre verliehen. Dieser geht immer an eine Dozentin oder einen Dozenten sowie einen Studierenden, der/die Übungen leitet oder Tutorien gibt. Die Preisträger für das Jahr 2019 sind Dr. Cornelia Kaiser, Dozentin für höhere Mathematik, und der Mathematikstudent Alexis-Vincent Chasiotis.

Dr. Cornelia Kaiser erhält den Weierstraß-Preis 2019 für die ausgezeichneten Bewertungen ihrer Vorlesungen „Höhere Mathematik B und C für Elektrotechniker“ und „Mathematik für Physiker“. Während ihr bei Tempo, Anspruch und Aufwand ein hohes Niveau bescheinigt wird, bekommt sie gleichzeitig ausgezeichnete Noten für ihre Vorbereitung der Vorlesungen, ihr Interesse am Lernerfolg der Studierenden und ihre Motivation. All dies gipfelt in einer vorzüglichen Gesamtnote. Ein Studierender kommentiert die Vorlesung folgendermaßen: „Diese Vorlesung ist die am besten strukturierte Vorlesung in meinem Studiengang derzeit! Besonders intensiv werden Möglichkeiten zum Lernen vorgestellt, sodass man gut mithalten kann. Hier merkt man deutlich den Willen der Dozentin, dass die Studierenden den Stoff verstehen und die Klausur bestehen.“ Ein anderer Kommentar bescheinigt: „Wieder einmal die beste Vorlesung des Semesters.“ Frau Kaiser ist seit vielen Jahren eine hervorragende Dozentin mit vorzüglichen Evaluierungen für ihre Lehrtätigkeit. Sie erhält den Preis schon zum zweiten Mal.

Alexis-Vincent Chasiotis erhält den Weierstraß-Preis 2019 für die erstklassige Betreuung der Übungen zu „Analysis 1“ für Mathematikstudierende und „Mathematik 1 und 2 für Maschinenbauer“. Seine Vorbereitung auf die Übungen, sein Interesse am Lernerfolg der Studierenden, seine Motivation in der Lehre sowie die Atmosphäre zwischen ihm und den Studierenden werden in den anonymen Veranstaltungskritiken alle mit „sehr gut“ benotet. Die guten Bewertungen Herrn Chasiotis‘ waren schon im Vorjahr der Jury aufgefallen; auch nach weiteren zwei Semestern in der Lehre blieb die Qualität seiner Übungen auf sehr hohem Niveau. Hier zwei Kommentare aus den vielen positiven Bewertungen der Studierenden: „Ich finde die kleine Zusammenfassung am Anfang jeder Übung sehr gut, weil man so perfekt in die Übung reinfindet und weiß, was das Wichtigste an der Vorlesung ist. Das ist perfekt. Außerdem ist Alexis wirklich motiviert dabei und man merkt, er hat selbst richtiges Interesse daran, was auch wieder motiviert. Mit Abstand die beste Übung, in der ich je war!“ Ein weiterer Kommentar spiegelt das wider, was wahrscheinlich das Ziel eines jeden Tutors ist: „Noch keinen besseren Tutor erlebt. Motivation an Mathe gesteigert.“

Studiendekanin Prof. Dr. Gitta Domik-Kienegger hielt bei der Absolventenfeier die Laudationes auf die beiden Preisträger und gratulierte gemeinsam mit dem Sponsor Atos Frau Dr. Kaiser und Herrn Chasiotis.

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Studierende der UPB gewinnen Xilinx Open Hardware Design Contest 2019

Anfang September fand in Dublin der Xilinx Open Hardware Design Contest 2019 statt. Mit dabei war auch ein Team der Uni Paderborn: Andreas Krakau und Felix Paul Jentzsch traten, unter Betreuung von Linus Witschen, mit ihrem Projekt „ReconROS: Integration of FPGAs into a ROS network“ an und gewannen in der Kategorie „Student“. Der Xilinx Open Hardware Design Contest gibt den Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre technischen und kreativen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Der Wettbewerb findet jährlich statt und ist für Doktorand*innen und Studierende, die kurz vor ihrem Abschluss stehen, innerhalb Europas vorgesehen. Hierbei gibt es verschiedene Kategorien: „Compute Acceleration“, „PhD“, „Student“ und „PYNQ“. Zur Umsetzung der Projektideen durften die Teilnehmenden diverse von der Firma Xilinx zur Verfügung gestellte Plattformen verwenden. Das Team aus Paderborn bediente sich für sein Projekt dem Robot Operating System (ROS), welches nur für Software ausgelegt ist, und entwickelte eine Hardwareunterstützung: Hierfür entwarfen und implementierten die beiden Studenten ein Architekturkonzept für die Einbindung der Hardware in die Softwareumgebung. Als Prototyp hatten sie ein ferngesteuertes Auto umgebaut und mit zwei System-on-Chip FPGAs bestückt. Durch ein eigens entwickeltes Hardware-Software ROS-Netzwerk kann das Auto selbstständig Linien auf dem Boden folgen und Hindernisse erkennen. Ein reines Software ROS Netzwerk hätte die Aufgabe auf dem eingebetteten System nicht realisieren können, da viele Aufgaben für Mikrocontroller zu rechenintensiv sind und das System überlastet hätten, z.B. die Verarbeitung von Videosignalen. Daher wurden diese Aufgaben von der Hardware übernommen.

Am 04. und 05.09.19 fanden die Präsentationen und Siegerehrungen statt, welche mit einem festlichen Dinner und guten Networking-Möglichkeiten beendet wurden. Jedes Team musste für die Präsentation einen Report schreiben und ein Video veröffentlichen, in dem die Projektidee und -umsetzung kurz skizziert werden. Zusätzlich hatte beim Wettbewerb vor Ort jeder Teilnehmende einen Stand, an dem das Projekt präsentiert und demonstriert wurde. Seit Anfang des Jahres haben Felix Paul Jentzsch und Andreas Krakau an ihrem Projekt gearbeitet: „Die Studenten kamen von sich aus auf mich zu und fragten mich nach meiner Unterstützung für diesen Wettbewerb. Ich finde es super, wenn sie aus eigener Initiative solche Chancen ergreifen!“, erzählt Supervisor Linus Witschen, der selbst im Jahr 2016 als Student an diesem Wettbewerb teilgenommen hat. „Andreas Krakau kennt sich sehr gut mit Software und Prozessoren aus, während Felix Paul Jentzsch ein Hardware-Experte ist. Somit haben sich die beiden sehr gut ergänzt“, lobt Linus Witschen. Ihr Einsatz hat sich gelohnt: Der Sieg brachte ihnen neben dem Preisgeld auch noch ein Zertifikat und wertvolles Feedback von Expert*innen ein. Außerdem wurde ihre Reise nach Dublin komplett von der Firma Xilinx übernommen.

ideo des Projekts: www.youtube.com/watch?v=ZxFIcNTBmAY&feature=youtu.be

Mehr Informationen über den Contest: www.openhw.eu/home.html

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„Tag der Lehre“ an der Universität Paderborn: Experten diskutierten über gute Lehre in den ersten Semestern

Von der Schulbank in den Hörsaal: Studieren liegt bei jungen Menschen deutschlandweit im Trend. Die Zahl der Studienanfänger steigt seit Jahren kontinuierlich. Doch wie können Schüler optimal auf den Studienstart vorbereitet werden und was macht gute Lehre in den ersten Semestern aus? Das war am 15. Januar 2019 Thema des achten „Tags der Lehre“ an der Universität Paderborn. Die Veranstaltung findet seit 2012 jährlich statt und wird von der Stabsstelle Bildungsinnovationen und Hochschuldidaktik organisiert.

Es ist die gemeinsame Aufgabe von Schulen und Hochschulen, junge Leute so zu fördern, dass sie später an einer Hochschule erfolgreich sein können“, betonte Dr. Elke Bosse von der Universität Hamburg in ihrer Keynote. Bosse leitet ein Projekt zum Thema Studierfähigkeit. Hier wird untersucht, was junge Menschen für einen erfolgreichen Studienstart benötigen. Bosse und ihr Team befragen Studierende an vier Hochschulen zu ihren Erfahrungen in den ersten Semestern. Daneben analysieren die Wissenschaftler die Angebote der Unis für Studienanfänger. Bosse: „So können wir vier Dimensionen des Studienstarts erfassen. Inhaltlich: Wie kommen die Studierenden mit dem Fachniveau klar? Personal: Wie bewältigen sie das geforderte Lernpensum? Sozial: Kommen sie beispielsweise mit Teamarbeit zurecht? Organisatorisch: Wie setzen die Studierenden formale Vorgaben um?“

„Sind Abiturienten nicht mehr ausreichend auf den Studienstart vorbereitet?“, fragte Prof. Dr. Niclas Schaper von der Universität Paderborn zu Beginn der von ihm moderierten Podiumsdiskussion. „Durch die Einführung der verkürzten Schulzeit fiel einiges, was einmal Teil des Lehrplans war, raus. Daher werden wissenschaftliche Arbeitsweisen, die auf die Uni vorbereiten, nicht mehr so vermittelt wie früher“, stellte Nicole Michaelis, Schulleiterin des Paderborner Gymnasiums Theodorianum, fest.

Für Prof. Dr. Dr. Oliver Reis von der Universität Paderborn müssen Lehre und Lehrformate in den ersten Semestern teils grundlegend überdacht werden: „Zu Beginn des Studiums setzt sich Schule mit anderen Mitteln fort. In den Bachelor-Studiengängen ist die akademische Kompetenzorientierung bislang kaum angekommen. Die Studierenden müssen viel kurzfristig auswendig lernen. Eigenständiges und reflektiertes Lernen kommt zu kurz.“ Nicolai Rodehutskors, Vorsitzender des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) und Student der Wirtschaftsinformatik, pflichtete bei und ergänzte: „Die Unis müssen sich Gedanken machen, ob die Verschulung der Studiengänge so sinnvoll ist und ob nicht mehr proaktives Lernen gefördert werden sollte.“

Wie kann der Studieneinstieg gelingen? Dazu hatten die Diskutanten gleich mehrere Ideen. „Unis und Schulen könnten ein gemeinsames Portfolio entwickeln“, regte Sigrid Beer, Sprecherin für Bildung, Petitionen und Religionspolitik der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Landtag von NRW, an. „Im Zentrum dieses Portfolios sollte die Frage stehen: Welche akademischen und kognitiven Fähigkeiten brauchen Schüler, um an einer Hochschule zu bestehen?“. Olivia Key, Projektmanagerin bei CHE Consult, plädierte für ein gemeinsames Eingangsjahr: „Nach einem Eingangstest könnte es für alle Studierenden verpflichtende Angebote geben, mit denen sie an den Lernort Uni gewöhnt werden.“ Nicole Michaelis ging noch einen Schritt zurück zu den Schulen und ergänzte: „Durch Projektkurse in der Oberstufe und Übergangskurse können Schüler das wissenschaftliche Arbeiten kennenlernen und erste Kontakte zu Unis knüpfen.“ „Die Studierenden müssen nicht nur den Lernort Uni, sondern auch die Wissenschaftspraxis kennenlernen“, betonte Oliver Reis zum Abschluss der Diskussion. Dazu gebe es an der Universität Paderborn schon einige sehr gute Angebote, wie beispielsweise das „Kompetenzzentrum Schreiben“, das Studierenden wissenschaftliches Schreiben und Arbeiten vermittle.

Vergabe von Förderpreisen und Zertifikaten

Zum Abschluss des „Tags der Lehre“ verlieh die Universität Preise für exzellente Lehre im Jahr 2018. Der „Förderpreis für Innovation und Qualität in der Lehre“ ging zum einen an Prof. Dr. Sabine Fechner (Chemie). Sie wurde für ihr Projekt „Experimentieren im Spannungsfeld multidisziplinärer Anforderungen – der digitale Erste-Hilfe-Koffer für Studierende der Ernährungslehre im Bereich Chemie“ ausgezeichnet. Prof. Dr.-Ing. Tibor Jager (Informatik) wurde für sein Projekt „Capture the Flag: Gamification of Learning in der Cyber Security“ geehrt. Marianne Viader (Zentrum für Sprachlehre) erhielt die Ehrung für ihr Projekt „Sprachen im digitalen Zeitalter – Blended Learning-Kurse als Beitrag zur Internationalisierung der UPB“.

Der „Lehrpreis für den wissenschaftlichen Nachwuchs“ ging an Daniel Heinrich und Juliane Püschl (Mathematik). Sie wurden für ihr Schulungskonzept „Tutorenqualifizierung in der Mathematikdidaktik“ ausgezeichnet. Dr. Tim Pickartz (Kunst) erhielt den Preis für sein Lehrkonzept „Forschen und Lernen in außeruniversitären Institutionen am Beispiel des Seminars „Tiefenbohrungen“ in Kooperation mit dem documenta archiv“. Sarah Schauberger (Musik) wurde für ihr Blockseminar „Musikfestivals als Heterotopie – Methodenseminar zur Feldforschung mit Exkursion zum Rudolstadt-Festival“ geehrt.

Das „E-Learning-Label für qualitativ hochwertige digitale Lehre“ ging in der Kategorie „Professoren“ an Prof. Dr. Marc Beutner und Prof. Dr. Tobias Jenert (Wirtschaftspädagogik). Sie wurden für ihre Veranstaltung „Grundlagen betrieblicher Bildungsarbeit“ ausgezeichnet. In der Kategorie „wissenschaftlicher Nachwuchs“ erhielt Amélie Charvet (Romanistik) das Label für ihre Veranstaltung „Expression Écrite et Orale I“. Mit dem Gesamtzertifikat „Professionelle Lehrkompetenz für die Hochschule“ wurden Dr. Frederik Simon Bäumer (Digitale Kulturwissenschaften), Lara Diederichs (Germanistik/Vergleichende Literaturwissenschaften), Mirja Englert (Zentrum für Sprachlehre), Christiane Golombek (Psychologie) und Dr. Thim Strothmann (Software Innovation Campus Paderborn) geehrt.

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Zonta-Wissenschaftspreis 2019: Dr. Sevil Dräxler von der Universität Paderborn für Forschung in der Informatik ausgezeichnet

Am Mittwoch, 30. Oktober 2019, zeichnete der Zonta-Club Paderborn Dr. Sevil Dräxler, Absolventin des „Paderborn Center for Advanced Studies“ (PACE) der Universität Paderborn, mit dem „Zonta-Wissenschaftspreis 2019“ aus. Der mit 1.500 Euro dotierte Preis würdigt Doktorandinnen für herausragende Forschungsleistungen. Sevil Dräxler wuchs im iranischen Täbris auf, absolvierte ihr Masterstudium an der Universität Paderborn und verfasste hier ihre Dissertation. Im Sommer erlangte sie den Doktorgrad. Die Wissenschaftlerin forscht im Sonderforschungsbereich (SFB) „On-The-Fly Computing“ der Universität und im Fachbereich „Rechnernetze“ des Instituts für Informatik.

Zu Beginn der Preisverleihung, die im Foyer des Gebäudes F der Universität an der Fürstenallee stattfand, betonte Prof. Dr. Johannes Blömer, Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Universität Paderborn, dass die Hochschule mit einer Professorinnenquote von rund 36 Prozent im deutschlandweiten Vergleich schon gut dastehe. Es sei aber noch Luft nach oben – auch in den sogenannten MINT-Fächern. „Was wir tun können: Vorbilder liefern, die Schülerinnen und Studentinnen zeigen, dass Frauen in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik erfolgreich sind. Genau hier setzt der Zonta-Wissenschaftspreis an, indem er die Arbeit von Nachwuchswissenschaftlerinnen würdigt“, so Blömer

Am Pace werden die strukturierten Promotionsprogramme der Universität betreut

Im Anschluss stellte Prof. Dr. Friedhelm Meyer auf der Heide, Sprecher des SFBs „On-The-Fly Computing“ und Vorstandsmitglied des PACE, die Arbeit der Einrichtung vor. Das PACE betreut die strukturierten Promotionsprogramme der Universität Paderborn, also Graduiertenkollegs, Graduate Schools und ähnliche Institutionen. Die Einrichtung wird von den fünf Fakultäten der Hochschule getragen. Sie bietet Nachwuchswissenschaftlern aus der ganzen Welt die Möglichkeit, innerhalb von dreijährigen Promotionsprogrammen ihre Dissertation anzufertigen. Die Programme beinhalten individuelle Betreuung und außerfachliche Weiterbildung, bieten ein internationales und interdisziplinäres Arbeitsumfeld und bereiten systematisch auf Führungsaufgaben in Wissenschaft und Wirtschaft vor. Die vom PACE betreuten Promotionsprogramme absolvierten bislang über 200 Nachwuchswissenschaftler.

Bärbel Meerkötter vom Zonta-Club Paderborn gratulierte Sevil Dräxler: „Wir verleihen unseren Preis nun bereits zum siebten Mal und freuen uns sehr, dass wir Frau Dräxler für ihre exzellente wissenschaftliche Arbeit auszeichnen können.“ Seit 2008 verleiht der Zonta-Club Paderborn seinen Preis an Nachwuchswissenschaftlerinnen der Universität. Drei der einst Ausgezeichneten sind mittlerweile Professorinnen an einer deutschen Hochschule. Zonta ist ein internationales, überparteiliches Netzwerk, in dem sich berufstätige Frauen in leitender Position zusammengeschlossen haben. Das Netzwerk, das in diesem Jahr 100 Jahre alt wird, möchte die rechtliche, politische, wirtschaftliche, soziale und gesundheitliche Stellung von Frauen fördern und ihren Bildungsstand verbessern.

Preisträgerin optimiert die Strukturen von Online-Diensten und -Anwendungen

„Am Anfang ihres Masterstudiums in Paderborn war Sevil Dräxler für uns eine von vielen, aber ich habe in Prüfungen schnell gemerkt, dass in ihr Potenzial steckt“, blickte Prof. Dr. Holger Karl, Mitglied des SFBs „On-The-Fly-Computing“ und Doktorvater von Dräxler, in seiner Laudatio auf die ersten Begegnungen zurück. Dräxler habe bereits eine ausgezeichnete Masterarbeit verfasst, die in ihrem Fachbereich großen Anklang fand. Ihr weiterer Werdegang als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachgebiet „Rechnernetze“ und die Promotion seien nur folgerichtig gewesen, so Karl.

Zum Abschluss der Preisverleihung stellte Sevil Dräxler unter dem Titel „Es muss anders werden, wenn es besser werden soll“ die zentralen Ergebnisse ihrer Dissertation vor. In ihrer im SFB „On-The-Fly-Computing“ entstandenen Arbeit beschäftigt sich die Wissenschaftlerin mit Streaming-Diensten, Online-Spielen, Mobilfunkverbindungen und deren Komponenten. Hinter den Diensten stecken komplexe, übers Internet verteilte Strukturen. Dräxlers Dissertation zeigt Wege auf, wie sich die Ressourcen, die diese Strukturen benötigen, optimal zuweisen lassen – zur Zufriedenheit von Anbietern und Kunden. Ihr Lösungsansatz: Flexible Strukturen für die Dienste schaffen.

Im Sonderforschungsbereich „on-the-fly-computing“ kooperieren Informatiker und Wirtschaftswissenschaftler

Im SFB „On-The-Fly-Computing“, einem von vier Sonderforschungsbereichen der Universität Paderborn, entwickeln rund 50 Wissenschaftler aus den Bereichen Informatik und Wirtschaftswissenschaften Techniken und Verfahren für die nahezu automatische Konfiguration von IT-Dienstleistungen aus einfachen Basis-Services. Der 2011 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft bewilligte SFB, der aus dreizehn Teilprojekten besteht, wurde im Mai erneut verlängert und wird mit rund 10 Millionen Euro gefördert.

Weitere Informationen zum Pace, zum SFB „on-the-fly-computing“ und zum Zonta-Club Paderborn

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Promotionsstipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes für Lasse Wolf

Lasse Wolf, Mitarbeiter der Arbeitsgruppe „Spektralanalysis“ (Leiter: Jun.-Prof. Dr. Tobias Weich), wurde für seine herausragenden Studienleistungen belohnt: für sein Promotionsvorhaben bekam er ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes zugesprochen. „die Studienstiftung ist eines der größten und namhaftesten Begabtenförderwerke“, erklärt er, weshalb die Freude über die Unterstützung umso größer ist. doch bevor die Zusage kam, musste er viel Zeit und Arbeit für die Bewerbung aufwenden. Im Interview erzählt er, wie das Bewerbungsverfahren abläuft, welches Dissertationsprojekt er eingereicht hat und was ihn nun erwartet.

Was bedeutet es für sie persönlich, ein Promotionsstipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes zu bekommen?

Mit der Unterstützung der Studienstiftung ist die Finanzierung meiner Promotion abgesichert. Ich kann mich also auf mein Projekt konzentrieren und muss keine weitere Finanzierungsmöglichkeit suchen. Außerdem habe ich auch keine Lehrverpflichtung, habe also noch mehr Zeit, mich meiner Promotion zu widmen. Zusätzlich erhalte ich eine 25%-Stelle aus der Emmy-Noether-Projektgruppe meines Betreuers Tobias Weich. Zusammen ist das eine sehr gute Kombination. Während meiner Studienzeit wurde meine Bewerbung bei der Studienstiftung abgelehnt, deshalb freue ich mich umso mehr, dass es dieses Mal geklappt hat.

Wie läuft dafür der Prozess ab? Wie lange hat es insgesamt gedauert, von der Bewerbung bis zur Zusage?

Die Bewerbung habe ich Anfang März 2019 abgeschickt. Die ersten Arbeiten daran habe ich aber schon im Januar begonnen. Die lange Zeitspanne erklärt sich dadurch, dass ich noch meine Masterarbeit beenden musste und die Bewerbung für das Stipendium der Forschungskommission erstellt habe. Die Bewerbung für die Studienstiftung ist auch deutlich aufwändiger, denn hier werden ein sehr ausführliches Exposé und ein ausformulierter Lebenslauf und viele andere Unterlagen gefordert. Nach der Bewerbung wird eine Vorauswahl auf Grundlage von formalen Voraussetzungen getroffen. Anfang April wurde ich darüber informiert, dass diese für mich positiv ausfiel. Daraufhin wurde ich zu einem Gesprächsgutachten nach Münster eingeladen, welches Anfang Mai stattfand. Das Gespräch dauerte eine gute halbe Stunde, in der ich Fragen zu meinem Projekt und meinem persönlichen Lebenslauf beantwortete. Im Anschluss wurde mir schon in Aussicht gestellt, dass das Gutachten „sicher positiv“ ausfallen würde. Neben dem Gesprächsgutachten werden noch zwei Fachgutachten nur unter Berücksichtigung des Exposés erstellt. Die finale Zusage erhielt ich dann Ende Juli.

Welches Dissertationsprojekt haben sie bei der Bewerbung eingereicht?

Ich habe mich mit dem Promotionsprojekt „Resonanzen für kommutierende Operatoren“ beworben. Das Ziel ist es, Resonanzen für Morse-Smale-Wirkungen einzuführen. Dabei sollen Methoden wie für den bekannten Fall von Anosov-Wirkungen benutzt und an das neue Setting angepasst werden.

Wie sehen jetzt die nächsten Jahre für sie aus?

Ich werde ab Oktober durch die Unterstützung der Studienstiftung promovieren. Dadurch steht mir auch das ideelle Programm, unter anderem bestehend aus Sommerakademien und Kurztagungen offen. Zusätzlich plane ich auch einige Auslandsaufenthalte bei internationalen Experten, die durch die Emmy-Noether-Gruppe finanziert werden können.

Zur Studienstiftung des deutschen Volkes

Die Studienstiftung des deutschen Volkes ist das älteste und größte Begabtenförderungswerk in der Bundesrepublik Deutschland. Sie wurde 1925 in Dresden gegründet, im Jahr 1934 aufgelöst und 1948 in Köln als eingetragener Verein neu gegründet. Gemäß ihrer Satzung fördert sie „die Hochschulbildung junger Menschen, deren hohe wissenschaftliche oder künstlerische Begabung und deren Persönlichkeit besondere Leistungen im Dienste der Allgemeinheit erwarten lassen.“ Die Auswahl und Förderung der Stipendiat*innen erfolgen unabhängig von politischen, weltanschaulichen und religiösen Vorgaben. Aktuell fördert die Studienstiftung über 12.700 Studierende und etwa 1.300 Doktoranden; die Zahl der Neuaufnahmen liegt bei rund 2.400 Studierenden und etwa 400 Doktorand*innen pro Jahr. Die Förderung ist offen für alle Studiengänge und Hochschularten.

Wer sich für ein Promotionsstipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes bewerben möchte, kann sich hier über den Bewerbungsprozess informieren: www.studienstiftung.de/promotion/promotionsvorschlag/

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„Oktgopus“: Studierende der Uni Paderborn auf Platz 1 der Freistil-Go-Liga

„Oktgopus“: Studierende der Uni Paderborn auf Platz 1 der Freistil-Go-Liga

Im Jahr 2018 wurde die erste Go-Liga gerufen, bei der man mit Hilfsmitteln, insbesondere Computerhilfe, spielen durfte. Teilnehmen konnten daran Teams aus der ganzen Welt; lediglich der Teamkapitän musste deutsch sein. Mit dabei: Das Team der Uni Paderborn, das sich unter dem Namen „Oktgopus“ formierte. Teil dieses Teams sind Sebastian Heuchler, Ngoc Chi Banh und Oliver Kruse, allesamt Studierende der Informatik. Im großen Finale am 24.04.19 gegen den stärksten Gegner, „Karlsruher Allerlei“, wurde das Spiel mit 1:1 beendet. Da die Paderborner Mannschaft mit einer Bilanz von 10:0 und die Karlsruher mit 8:2 in das Spiel gegangen sind, konnten die Ostwestfalen das Remis in der Gesamtbilanz für ihren Sieg nutzen.

Go ist eigentlich ein altes chinesisches Brettspiel, das ungefähr 3000 vor Christus erfunden wurde. Man hat ein Spielbrett, in dem man Gebiete abstecken muss und dann die Punkte zählt, die man eingeschlossen hat. Es spielen zwei Spieler. Im Gegensatz zum Schach, wo man nur einen König schlagen muss und dann gewonnen hat, einigt man sich bei Go am Ende des Spiels, wenn beide zufrieden mit dem Gebiet sind, das sie abgesteckt haben.“, erklärt Ngoc Chi Banh. Sebastian Heuchler ergänzt: „Ein Schachspiel ist in der Regel nach 50 Zügen zu Ende. Bei Go sind es eher um die 300.“ Das Spiel ist in Europa gerade erst im Kommen, in China und Japan zählt es schon längst als Volksport. Go ist für Computer deutlich schwieriger zu spielen als Schach. Dort wurde der menschliche Weltmeister bereits 1997 besiegt, im Go hingegen erst 2016.

Die Vorbereitungen auf ein Spiel bestanden vor allem aus der Anpassung des Programms, was mit stundenlangen Tests verbunden ist. Dies ist sehr zeitintensiv, weshalb das Studium ab und an auch mal darunter gelitten hat, wie Sebastian sich eingesteht: „Ich habe dafür sogar ein paar Kurse sausen lassen, sonst hätten wir das zeitlich nicht geschafft. Da musste ich Prioritäten setzen – zu Gunsten der Go-Liga.“ Kurz vor den Spielen wurden die Gegner analysiert, um die richtige Strategie für das Spiel zu finden. Die Partien wurden vom heimischen PC ausgetragen. Im monatlichen Rhythmus fand immer eins der insgesamt sechs Spiele statt, abends um 20:30 Uhr, was den Studierenden entgegenkam: „Da hat man ja in der Regel keine Vorlesung mehr“, merkt Oliver Kruse an.

Unterstützt wurde das Team von Prof. Dr. Platzner mit einem Sponsoring. „Ich habe mich sehr gefreut, dass Prof. Dr. Platzner uns unterstützt hat! Ohne seine Förderung wäre es sehr schwer gewesen, denn wir hätten viel weniger testen können. Ich weiß nicht, ob wir es ohne die Förderung so gut geschafft hätten. Dafür bin ich sehr dankbar!“ Das Geld nutze „Oktgopus“ u.a., um einen Cloud-Rechner anzumieten. Ein kostspieliges Gerät, wie Ngoc Chi Banh erklärt: „Wir haben ihn mal über Nacht etwas rechnen lassen – allein das hat schon 800€ gekostet!“ Sebastian ergänzt: „Bei so umfangreichen Tests ist das Geld schnell ausgegeben.“ Auch Prof. Dr. Plessl sicherte dem Team seine Unterstützung zu, indem er ihnen die Nutzung der GPUs im PC2 gewährte. Oliver Kruse erklärt, wie anstandslos das Team die benötigte Hilfe erhielt: „Wenn es um die Förderung von Studenten geht, muss natürlich jeder Antrag überprüft werden, denn diese war ja nicht für das PC2 selbst gedacht, sondern für uns. Aber Prof. Dr. Plessl hat uns klar gesagt, dass Anträge von Studenten sehr wohlwollend betrachtet werden. Wenn es Bedarf gibt, wird die Tür für uns immer offengehalten; gerade, wenn es für unser Rechenzentrum leicht zu realisieren ist. Das lief für uns ganz ohne Probleme!“ Abschließend nach einer erfolgreichen und intensiven Turnierphase fasst Team Kapitän Sebastian Heuchler zusammen: „Es war auf jeden Fall interessant, sich in einer kleinen Gruppe in ein Thema reinzufuchsen, gemeinsam Vollgas zu geben, Erfolg damit zu haben und sich mit starken Teams zu messen. Das hat wirklich Spaß gemacht!“ Ob es eine zweite Saison dieser Art geben wird, ist bei jetzigem Stand noch unklar.

Für weitere Informationen:
Seite des Ligaleiters Prof. Dr. Ingo Althöfer: www.althofer.de/codecentric-freistil.html Seite von Sebastian Heuchler: www.oktgopus.de

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Fellowship für Innovationen in der digitalen Hochschullehre: Projekte von Paderborner Wissenschaftlern ausgezeichnet

Prof. Dr. Christian Plessl und Prof. Dr.-Ing. Katrin Temmen von der Universität Paderborn haben für ihre hochschulübergreifenden Projekte jeweils ein Tandem-Fellowship für Innovationen in der digitalen Hochschullehre erhalten. Damit zählen sie zu den 42 Wissenschaftler*innen aus NRW, die diese Auszeichnung vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW und vom Stifterverband bekamen. Neben innovativen Ideen für digitale Lehrvorhaben soll mit diesen Stipendien, die mit bis zu 100.000 Euro dotiert sind, auch der Austausch zwischen Lehrenden gefördert werden.

Leichterer Einstieg ins Hochleistungsrechnen

„Digitale Lehrbriefe mit Jupyter Notebooks“ lautet der Titel des Projekts, an dem der Paderborner Informatiker Prof. Dr. Christian Plessl und Prof. Dr. Heiner Giefers vom Fachbereich Informatik und Naturwissenschaften der Fachhochschule Südwestfalen arbeiten. Die beiden Wissenschaftler möchten Studierende dabei unterstützen, ohne hohen Aufwand praxisorientiert Kompetenzen im Programmieren und in datengetriebenen Wissenschaften zu entwickeln. Hierzu sollen interaktive Lernmaterialien auf sogenannten „Jupyter Notebooks“, einer Open-Source-Anwendung, bereitgestellt werden, die Lehrinhalte, Programmcode und daraus erzeugte Resultate in einem Dokument zusammenführen. Im Projekt wird eine Softwarelösung entwickelt, die es Studierenden ermöglicht, im Webbrowser anspruchsvolle Programme für Data-Science-Probleme auszuführen. Die rechenintensiven Programmteile werden dabei automatisch auf die Hochleistungsrechner des „Paderborn Center for Parallel Computing“ (PC²) ausgelagert. „Mit unserem Vorhaben planen wir, die Einstiegsbarriere für die Nutzung von Hochleistungsrechnern erheblich zu reduzieren. Dadurch entsteht nicht nur für Informatikstudierende ein großer Nutzen, sondern auch für Studierende und Forscher aus informatikferneren Fächern, die zunehmend datengetriebene Wissenschaft betreiben“, erklärt Plessl.

Höhere Interaktion in MINT-Grundlagenfächern

Auch Prof. Dr.-Ing. Katrin Temmen, Fachgebiet Technikdidaktik, und Prof. Dr.-Ing. Peter Kersten vom Lehrgebiet Mechatronik an der Hochschule Hamm-Lippstadt verwenden Jupyter Notebooks für die Umsetzung ihrer smarten, interaktiven Skripte, auch „smartiS“ genannt. Ziel ist es, die Interaktion in Lehrveranstaltungen aus dem Bereich der MINT-Grundlagenfächer zu erhöhen. Die Kurzskripte, die im Rahmen dieses Vorhabens entwickelt werden, sollen didaktisch aufbereitete und theoretische Grundlagen enthalten, mit denen Studierende interaktiv Berechnungen durchführen und direkt grafisch darstellen können. Temmen zu diesem Vorhaben: „Die interaktiven Grafiken ermöglichen es, den Einfluss unterschiedlicher Parameter auf definierte Zielgrößen zu erkunden und damit ein Verständnis für komplexe Wirkungszusammenhänge zu entwickeln.“

Weitere Informationen zu den Fellowships

Seit 2016 fördern das Ministerium für Kultur und Wissenschaft sowie der Stifterverband im Rahmen des Programms „Fellowships für Innovationen in der digitalen Hochschullehre“ Lehrende bei ihren Vorhaben, innovative digitale Lehrkonzepte einzuführen. Dafür werden bis 2021 jährlich etwa 40 Stipendien vergeben, für die das Land NRW insgesamt bis zu 10 Millionen Euro zur Verfügung stellt. Mehr Informationen zum Programm und aktuellen Fellowship-Jahrgang unter: www.stifterverband.org/digital-lehrfellows-nrw

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Prof. Dr. Eric Bodden von der Universität Paderborn erhält Auszeichnung für „herausragende Forschung in der Informatik“

Die weltweit größte Gesellschaft für Computerwissenschaften (ACM) hat Prof. Dr. Eric Boddens Arbeit in der Informatik-Forschung gewürdigt und dem Wissenschaftler der Universität Paderborn den Titel „Distinguished Member“ (ausgezeichnetes Mitglied) verliehen.

Im Jahr 2019 erhielten 62 internationale Wissenschaftler die Auszeichnung. Es sind unter anderem Forscher, die sich mit Themen wie Künstliche Intelligenz, Mensch-Maschine-Interaktion und Cyber Security auseinandersetzen. Kriterien für die Auszeichnung sind mindestens 15 Jahre Berufserfahrung sowie bedeutende Leistungen im Bereich der Informatik. „Die Auszeichnung ist eine tolle Anerkennung der Arbeit meiner gesamten Fachgruppe. Es freut mich sehr, dass unsere Arbeit auch international eine solche Beachtung findet“, so Bodden.

Seit 2016 leitet Bodden die Fachgruppe „Softwaretechnik“ am Heinz-Nixdorf-Institut der Universität und ist Direktor für Softwaretechnik und IT-Sicherheit am Fraunhofer-Institut für Entwurfstechnik Mechatronik. Er ist einer der führenden Experten auf dem Gebiet der sicheren Softwareentwicklung und legt den Fokus auf die Entwicklung hochpräziser Werkzeuge zur automatischen Programmanalyse. Prominentestes Beispiel ist hierbei das Analysewerkzeug „Soot“, das hunderte Forscher weltweit nutzen, um Java- und Android-Anwendungen zu analysieren und zu visualisieren. Soot ist mittlerweile ebenfalls Basis mehrerer Open-Source Projekte, aber auch kommerzieller Produkte. „Die weite Verbreitung unserer Werkzeuge führt auch zu einer gesteigerten Sichtbarkeit unserer Forschungsergebnisse“, erklärt Bodden. Dies sieht er als großen Ansporn, um diese Werkzeuge ständig weiterzuentwickeln und der Forschungscommunity zur Verfügung zu stellen.

Die ACM bringt, mit weltweit rund 100.000 Mitgliedern, Forschende und Fachleute zusammen, um den Dialog anzuregen, Ressourcen auszutauschen und die Herausforderungen der Computerwissenschaft anzugehen. Dabei unterstützt die ACM die berufliche Weiterentwicklung ihrer Mitglieder, indem sie Möglichkeiten für die Karriereentwicklung sowie für professionelles Networking schafft.

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Ausgezeichnete Leistungen im Studium – Paderborner Studierende Julian Weller und Mareen Wippermann erhalten Emeriti-Preis 2019

Wissensdurst und akademische Neugierde, die Lust an Auslandsaufenthalten und hervorragende Studienleistungen – das sind die Kriterien, die die Emeriti-Preisträger mitbringen müssen. Der „Emeriti-Preis“ setzt sich aus vielen Spenden von ehemaligen Professor*innen der Universität Paderborn zusammen und wird seit 2011 jährlich vergeben. In diesem Jahr haben gleich zwei Studierende mit ihren Bewerbungen überzeugt: Julian Weller und Mareen Wippermann erhalten seit dem Wintersemester 2019/2020 ein einjähriges Stipendium in Höhe von 300 Euro pro Monat.

Julian Weller studiert als Kombinationsstudent im Bachelor Maschinenbau, arbeitet neben dem Studium bei dem Paderborner Unternehmen Benteler Steel/Tube, hat studienbegleitend eine Ausbildung zum Industriemechaniker absolviert und war für ein dreimonatiges Praktikum in Brasilien. Sein Schwerpunkt im Bachelorstudium sind die Themen Produktentwicklung und Automatisierungstechnik, mit denen es auch im Master weitergehen soll. Zusätzlich möchte sich Julian Weller für das „mb-cn“-Programm bewerben, dem deutsch-chinesischen Masterstudienprogramm der Fakultät für Maschinenbau, und so einige Zeit in China studieren. Neben Studium und Arbeit engagiert er sich seit 2013 als aktives Mitglied und Jugendtrainer für die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft. Der positive Nebeneffekt: Beim Schwimmen fallen ihm manchmal Lösungen zu Mathe-Hausarbeiten ein.

Ihre Leidenschaft für technische Dinge hat Mareen Wippermann schon früh entdeckt: Auf dem Bauernhof ihrer Familie durfte sie ihrem Vater bei Reparaturen zuschauen und helfen. Die 19-Jährige studiert mittlerweile im dritten Semester Elektrotechnik im Kombinationsstudiengang mit der Firma Benteler. Während der Vorlesungszeit belegt sie Kurse an der Universität, in der vorlesungsfreien Zeit arbeitet sie im Betrieb als angehende Mechatronikerin. In ihrer Freizeit spielt Mareen Wippermann Querflöte und engagiert sich als Notenwartin und Probeleitung für die Jungmusiker in der örtlichen Blaskapelle. Im Selbststudium hat sie sich zusätzlich das Saxophonspielen beigebracht. Im kommenden Jahr steht das Praxissemester an. Das möchte Mareen Wippermann in Shanghai bei Benteler Automotive verbringen und lernt dafür im Moment Chinesisch.

Weitere Informationen zum Emeriti-Preis: www.uni-paderborn.de/alumni/angebote-fuer-emeriti/emeriti-preis

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Wissenschaftler der Universität Paderborn in Junges Kolleg des NRW-Ministeriums für Kultur und Wissenschaft aufgenommen

Zwei Wissenschaftler der Universität Paderborn sind in das Junge Kolleg der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste aufgenommen worden. Das hat das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen bekanntgegeben. Jun.-Prof. Dr. Stephan Hohloch forscht auf dem Gebiet der Anorganischen Chemie, während Dr. Moritz Schulze Darup im Bereich der Regelungs- und Automatisierungstechnik tätig ist. Die Aufnahme gilt als hohe Auszeichnung in der Wissenschaft und geht mit einem jährlichen Stipendium in Höhe von 10.000 Euro über eine Dauer von vier Jahren einher. Voraussetzung für die Mitgliedschaft sind herausragende wissenschaftliche Leistungen.

„Im Jungen Kolleg werden Nachwuchswissenschaftler nicht nur ideell, sondern auch fachlich und finanziell gefördert. Die Aufnahme bringt aber insbesondere die beteiligten Forschungsbereiche voran, da durch die Aufnahme vor allen Dingen der interdisziplinäre Diskurs forciert wird“, erklärt Stephan Hohloch. Der Chemiker ist Leiter einer Arbeitsgruppe, die an der Synthese neuer, funktioneller metallorganischer Verbindungen der Seltenen Erden und der frühen Übergangsmetalle sowie deren Anwendung in chemischen und physikalischen Prozessen forscht.

„Der persönliche Austausch zwischen Nachwuchswissenschaftlern verschiedener Universitäten über Fächergrenzen hinaus bringt ein riesiges Potenzial mit sich“, bestätigt auch Moritz Schulze Darup, der seit 2017 als Akademischer Rat am Lehrstuhl für Regelungs- und Automatisierungstechnik (RAT) der Universität Paderborn arbeitet. Schulze Darups Forschung konzentriert sich auf sichere Regelungskonzepte für vernetzte Systeme.

„Die Aufnahme ist nicht nur eine Würdigung herausragender wissenschaftlicher Leistungen, sondern auch eine Investition in die Spitzenforschung der Zukunft“, sind sich Prof. Dr. Wolf Gero Schmidt und Prof. Dr. Reinhard Keil, Dekane der Fakultäten für Naturwissenschaften sowie Elektrotechnik, Informatik und Mathematik, einig.

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Informatiker der Universität Paderborn erhält Auszeichnung

Anlässlich der Jahrestagung der „International Fuzzy Systems Association“ (IFSA), die vom 18. bis 21. Juni 2019 in Lafayette, Louisiana, USA, stattfand, ist Prof. Dr. Eyke Hüllermeier, Informatiker an der Universität Paderborn, der L.A. Zadeh Preis verliehen worden. Der Preis ist benannt nach Lotfi Zadeh, dem Begründer der unscharfen Logik (Fuzzy-Logik), und wird an Wissenschaftler vergeben, die eine führende Rolle in der Entwicklung der Theorie unscharfer Mengen und deren Anwendungen spielen. Von der Theorie wird u. a im Bereich der Mustererkennungen Gebrauch gemacht, die einen Großteil von Hüllermeiers Forschungsarbeit ausmachen.

Lotfi Zadeh, der als Professor an der University of California, Berkeley, tätig war und im Laufe seiner wissenschaftlichen Karriere viele wegweisende Beiträge im Bereich der Ingenieurwissenschaften und der Künstlichen Intelligenz (KI) hervorgebracht hat, starb 2017 im Alter von 96 Jahren. Der L.A. Zadeh Preis ist seinem wissenschaftlichen Vermächtnis gewidmet und wurde in diesem Jahr erstmalig vergeben.

Hüllermeier ist Leiter der Arbeitsgruppe „Intelligente Systeme und Maschinelles Lernen“, die im Schnittbereich von Informatik, Statistik und angewandter Mathematik zu methodischen Grundlagen der Künstlichen Intelligenz forscht. Maschinelles Lernen gewinne als tragende Säule der modernen KI zunehmend an Bedeutung, so Hüllermeier. Heutzutage gebe es kaum noch Bereiche, in denen KI nicht Einzug gehalten habe, so der Wissenschaftler weiter.

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Google Faculty Research Award an das Fachgebiet Nachrichtentechnik

Unter den glücklichen Gewinnern eines Google Faculty Research Awards für das Jahr 2019 war auch Prof. Dr. Häb-Umbach vom Fachgebiet Nachrichtentechnik. Google würdigt damit nach 2017 zum zweiten Mal die Arbeiten des Fachgebiets auf dem Gebiet der mehrkanaligen robusten Spracherkennung.

Das geförderte Forschungsvorhaben mit dem Titel „Multi-channel multi-talker speech separation and recognition: Longing for realism“ befasst sich mit der sogenannten blinden Quellentrennung. Dabei geht es darum, ein Sprachgemisch in die Signale der einzelnen Sprecher zu trennen und anschließend für jedes dieser Sprachsignale eine automatische Spracherkennung durchzuführen. Algorithmen zur blinden Quellentrennung kommen beispielsweise zum Einsatz, um in digitalen Sprachassistenten (z.B. Amazon Echo) die Befehle für das Gerät von Hintergrundsprache (z.B. aus dem Fernseher) zu trennen. Das Besondere an dem Ansatz aus dem Fachgebiet Nachrichtentechnik ist, dass hier klassische Methoden der mehrkanaligen Signalverarbeitung mit modernen Methoden des maschinellen Lernens, insbesondere tiefen neuronalen Netzen, verknüpft werden.

Bei dem Google Faculty Research-Programm handelt es sich um eine Ausschreibung, an der sich Universitäten aus aller Welt beteiligen. In der Kategorie „Speech“ wurden neben dem Fachgebiet Nachrichtentechnik noch zwei Universitäten aus den USA, zwei aus Frankreich und eine aus Südafrika ausgezeichnet. Studierende, die Interesse an Sprachverarbeitung und „Deep Learning“ haben, sind herzlich zur Mitarbeit eingeladen.

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Intelligente Elektromobilität: Maximilian Schenke von der Universität Paderborn mit Preis des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ausgezeichnet

Die Verkehrswende ist aktuell ein Topthema. Alternative Antriebstechnologien haben Hochkonjunktur. Auch die Wissenschaft entwickelt Ideen für die Zukunft der Mobilität. Für ihre innovativen Arbeiten im Bereich der Elektromobilität wurden am Donnerstag, 19. September 2019, in Nürnberg vier Nachwuchswissenschaftler vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Fraunhofer-Gesellschaft mit dem „DRIVE-E-Studienpreis“ ausgezeichnet. Maximilian Schenke von der Universität Paderborn ist einer der Preisträger.

Regelung von Elektromotoren mithilfe Künstlicher Intelligenz

Schenke belegte Platz zwei in der Preiskategorie „Projekt- bzw. Bachelorarbeiten“ und erhielt 2.000 Euro Preisgeld. In seiner Projektarbeit erarbeitete der Student der Elektrotechnik einen innovativen Ansatz zur Regelung elektrischer Motoren mithilfe des sogenannten tiefen bestärkenden Lernens (Deep Reinforcement Learning). Das bestärkende Lernen ist eine Form des Maschinellen Lernens. Hier entscheidet eine künstliche Intelligenz allein auf Basis zuvor gesammelter Daten ohne manuelle Eingriffe eines Experten. Durch Schenkes Ansatz ist die Regelung eines Elektromotors selbstlernend und so in der Lage, sich auf verschiedene Motorenzustände einzustellen. Damit kann der Motor effizienter arbeiten und der Regler passt sich selbstständig an variierende Betriebsund Umgebungsbedingungen an.

Dazu Maximilian Schenke: „Durch viele Simulationen konnte der Regler eine Menge Daten über das elektrische Verhalten des Motors sammeln. Diese Daten helfen nun bei der Überführung des Motors in den gewünschten Betriebszustand. In Zukunft verbessern die maschinellen Lernverfahren auf diesem Weg einerseits die Reaktionszeit des Fahrzeugs beim Bremsen und Beschleunigen. Andererseits wird auch die begrenzte Batterieleistung optimal ausgenutzt. Die Auszeichnung meiner Arbeit bedeutet mir sehr viel. Ich freue mich, einen Beitrag zum Thema elektrisches Fahren liefern zu können. Das Projekt ist deshalb für mich noch nicht abgeschlossen. In meiner Masterarbeit werde ich versuchen, weitere Erkenntnisse über die intelligente Regelung elektrischer Maschinen zu sammeln und das Verfahren weiter verbessern.“

Dr.-Ing. Oliver Wallscheid, Forschungsgruppenleiter im Fachgebiet „Leistungselektronik und Elektrische Antriebstechnik (LEA)“, freut sich über den Erfolg seines Studenten: „Die Auszeichnung von Maximilian Schenke ist ein gelungenes Beispiel für die Forschungsorientierung der Masterstudiengänge am Institut für Elektrotechnik und Informationstechnik. Herr Schenke kann zurecht stolz auf diese Anerkennung sein. Er konnte sich einem harten, bundesweiten Wettbewerb gegenüber vielen Bewerbern durchsetzen. Trotz des tollen Erfolgs bleiben allerdings noch viele offene Forschungsfragen, wie z. B. das Absichern von Elektromotoren gegenüber kritischen Betriebszuständen oder besonders effiziente Lernvorgänge, die in kurzer Zeit zielführende Regler hervorbringen. Diesen und vielen weitere Themen der intelligenten Regelungstechnik widmen wir uns am Fachgebiet LEA zurzeit, um die elektrische Antriebstechnik in Deutschland weiter voranzubringen.“

BMBF und Fraunhofer-Gesellschaft fördern wissenschaftlichen Nachwuchs, der zu Elektromobilität forscht

„Um Herausforderungen wie dem Klimawandel zu begegnen, müssen wir auch in der Mobilität neue Wege gehen. Die Elektromobilität bietet dazu eine Möglichkeit. Sie trägt zum Klimaschutz bei. Umso wichtiger ist es, dass Forscher*innen hier zu neuen Erkenntnissen kommen. Neues Wissen ist ein Schlüssel zum Fortschritt“, so Bundesforschungsministerin Anja Karliczek in ihrer Grußbotschaft zur Preisverleihung.

„DRIVE-E“ wurde 2009 als Initiative des BMBF und der Fraunhofer-Gesellschaft ins Leben gerufen. Seitdem nahmen mehr als 500 junge Talente, die sich für die Zukunft der Elektromobilität begeistern, am Nachwuchsprogramm teil. Bewerben können sich Bachelor- und Masterstudierende, Absolventen und Doktoranden aller Hochschulen aus den Studienrichtungen Maschinenbau, Elektrotechnik, Mechatronik, Physik, Wirtschaftsingenieurwesen und verwandter Studienrichtungen.

Die Verleihung des „DRIVE-E-Studienpreises“ findet jährlich als Höhepunkt der „DRIVE-E-Akademie“ statt. Die Akademie bietet 50 ausgewählten Teilnehmern aus Deutschland die Chance, eine Woche lang mit Vorträgen, Workshops und Exkursionen in die Theorie und Praxis der Elektromobilität sowie angrenzender Technologien und Konzepte einzutauchen.

Weitere Informationen zur Forschung des Fachgebiets „Leistungselektronik und elektrische Antriebstechnik“ der Universität Paderborn: ei.uni-paderborn.de/lea

Weitere Informationen zum Preis: www.drive-e.org/studienpreis

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