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Verflixt und verschlüsselt!

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Am Schüler-Kryptotag erhalten Schüler Einblicke in moderne Techniken zum Schutz digitaler Daten

Am Freitag, den 10. März 2017, veranstaltete das Institut für Informatik den alljährlichen Schüler-Kryptotag. Der Einladung folgten in diesem Jahr über 150 Schülerinnen und Schüler der Fächer Mathematik und Informatik an Schulen und Berufskollegs in Ostwestfalen.

Die Zielsetzung des Schüler-Kryptotags ist es auf der einen Seite, den Teilnehmern einen ersten Einblick in den Alltag eines Universitätsstudierenden zu gewährleisten und sie für informatische und mathematische Studiengänge zu begeistern. Auf der anderen Seite steht die Vermittlung von modernen Konzepten der Internet-Sicherheit im Fokus der mehrstündigen Veranstaltung.

Das digitale Zeitalter, in dem wir uns befinden und aufwachsen, birgt viele Risiken, besonders im Bereich der Sicherheit und dem Schutz von persönlichen Daten. Unter Kryptografie, im wörtlichen Sinne „verdecktes Schreiben“, verstand man lange Zeit lediglich den Schutz von Daten vor unbefugtem Zugriff Dritter. Heutzutage befasst sich Kryptografie allgemeiner mit Informationssicherheit, also beispielsweise auch mit dem Schutz vor Datenmanipulation oder -fälschung. Die NSA Affäre, aber auch Spielfilme wie The Imitation Game zeigen die große gesellschaftliche Relevanz dieses Themas.

Den Auftakt der Veranstaltung gab Professor Dr. Johannes Blömer. Er erklärte den Schülerinnen und Schülern die Vorteile aber auch die Problematiken historischer kryptografischer Methoden, die schon Caesar im antiken Rom zu seinen Gunsten nutzte. Die Teilnehmer sollten zunächst ein Grundverständnis für Verschlüsselungsverfahren erwerben, um dann für die Schwierigkeiten der erfolgreichen und zuverlässigen Umsetzung, gerade in der technisierten Welt von heute, sensibilisiert zu werden. Nachfolgend ging es außerdem um elektronische Zertifikate, mit deren Hilfe sich die Authentizität („Echtheit“) und Integrität („Unversehrtheit“) von Nachrichten und Schlüsseln prüfen lässt. So kann der Empfänger einer Nachricht anhand des Zertifikats die Unverfälschtheit von Absender und Inhalt der Nachricht überprüfen.

Die Schülerinnen und Schüler sollten diese neuen Erkenntnisse in kleineren Gruppen vertiefen und anwenden. Dabei wurden sie von Studierenden und wissenschaftlichen Mitarbeitern des Instituts betreut und angeleitet. Im eigens für den Schüler-Kryptotag entwickelten sozialen Netzwerk Cryptbook konnten die Teilnehmer die Verschlüsselung von Nachrichten ausprobieren. Dort standen die Schülerinnen und Schüler vor der Herausforderung, die Inhalte von Professor Blömers Vorträgen auf konkrete Beispiele zu abstrahieren.

Die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Theodorianum haben sich bereits im Schulunterricht mit dem Thema der Kryptografie beschäftigt und konnten daher die „interessanten Inhalte“ in den Gruppenarbeitsphasen gut umsetzen. Der Schüler-Kryptotag sei toll aufbereitet und alle arbeiten konzentriert und engagiert an den Aufgaben, so Nicola Twiste, Lehrerin des Informatikgrundkurses am Theodorianum. „Meine Schülerinnen und Schüler stehen kurz vor dem Abitur. Daher war heute die letzte Gelegenheit ihnen Inhalte außerhalb des Schulalltags zu vermitteln und erste Eindrücke des universitären Lernens mit auf den Weg zu geben.“

In den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass durch den Schüler-Kryptotag viele Schülerinnen und Schüler auf die Universität Paderborn und die Studiengänge der Informatik aufmerksam werden. Auch in diesem Jahr waren großes Interesse, Engagement und Ehrgeiz, die Aufgaben der Kleingruppenarbeit zu lösen, bei den Schülerinnen und Schülern zu beobachten.

Am diesjährigen Schülerkryptotag nahmen über 150 Schülerinnen und Schüler aus Ostwestfalen teil (Foto: Isabel Stroschein)