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Teure Wissenschaft III – Die Millionen-Dollar-Probleme der Mathematik

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Am Donnerstag, dem 22. Oktober 2015, findet im Rahmen des Paderborner Weierstraß-Jahres um 18 Uhr im Hörsaal G der Universität Paderborn der dritte Teil der Vortragsreihe zum Thema „Die Millionen-Dollar-Probleme der Mathematik“ statt.

Karl Weierstraß (1815-1897) zählt zu den bedeutendsten Mathematikern des                        19. Jahrhundert und gilt als Begründer der modernen Analysis. Sein Abitur erwarb er 1834 am Gymnasium Theodorianum in Paderborn als „primus omnium“. Aus Anlass seines 200. Geburtstages am 31.10.2015 hat die Fakultät für Elektrotechnik, Informatik und Mathematik der Universität Paderborn das Jahr 2015 zum „Paderborner Weierstraß-Jahr“ erklärt.
Zu den Aktivitäten des Paderborner Weierstraß-Jahres zählt eine dreiteilige Vortragsreihe über die Millionen-Dollar-Probleme der Mathematik. Es handelt sich dabei um die sieben wichtigsten ungelösten Probleme in der Mathematik. Für die Lösung der Probleme hat das Clay Mathematics Institute (CMI) im Jahr 2000 jeweils ein Preisgeld von einer Millionen US-Dollar ausgelobt.
Nachdem in den vorherigen Teilen der Vortragsreihe bereits die „Poincaré-Vermutung“, die „Hodge-Vermutung“, die „Vermutung von Birch und Swinnerton-Dyer“ und die „Yang-Mills-Quantentheorie“ behandelt wurden, geht es im dritten und letzten Teil zum einen um die „Navier-Stokes-Gleichungen“. Die Gleichungen von Navier und Stokes sind die Grundgleichungen für das Fließen von Wasser und das Strömen von Gasen. Es gibt keinen Beweis für die Existenz und Eindeutigkeit von Lösungen dieser Gleichungen bei gegebenen Anfangsbedingungen. Von einem Beweis erwartet man ein tieferes Verständnis der Bewegung von Flüssigkeiten, insbesondere von turbulenten Strömungen.
Im Anschluss an diesen Vortrag von Professor Dr. Sönke Hansen stellt Professor Dr. Johannes Blömer „P=NP?“ vor. Gibt es Probleme, bei denen die Suche nach einer Lösung durch einen Computer beweisbar enorm zeitintensiv ist, aber eine vorliegende Lösung schnell verifiziert werden kann? Es scheint plausibel, dass die Antwort „Ja“ ist, aber ein Beweis scheint in weiter Ferne zu liegen. „P=NP?= ist das wichtigste offene Problem der theoretischen Informatik.
Den Schluss bildet Professor Dr. Torsten Wedhorn mit seinem Vortrag über die „Riemannsche Vermutung“. Bereits Euklid hat bewiesen, dass es unendlich viele Primzahlen gibt. Aber wie viele aller Zahlen sind Primzahlen? Riemann zeigte, dass diese Frage eng mit den Nullstellen einer Funktion, der Riemannschen Zetafunktion, verbunden ist. Er vermutete, dass alle interessanten Nullstellen auf einer gewissen Geraden liegen. Ein Beweis dieser Vermutung würde eine Vielzahl von Geheimnissen über die Verteilung von Primzahlen erhellen.
Die Vortragsreihe richtet sich an interessierte Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie Studierende. Für weitere Informationen besuchen Sie <link http: weierstrass-jahr.upb.de>weierstrass-jahr.upb.de